Gladbeck. . Ein Seniorenheim an dieser Stelle will die Stadt nicht. Nun bietet der Investor das im Januar gekaufte Areal jetzt an - einem Investor oder der Stadt.
Das Lueg-Gelände steht wieder zum Verkauf. Wer sich über diese Nachricht wundert, hat allen Grund dazu.
Erst Anfang Januar hatte Lueg den Verkauf des seit 2009 verwaisten Geländes samt ehemaliger Werkstatt an der Wilhelmstraße an die niedersächsische Unternehmensgruppe Lindhorst (Seniorenpark GmbH) bestätigt.
Jetzt, wenige Monate später, bietet der Käufer das Areal der Stadt Gladbeck, oder einem von ihr benannten Investor, zum Kauf an. Ein solcher Investor könnte erneut derjenige sein, der schon vor dem Verkauf des Geländes an die Niedersachsen Gespräche mit Lueg hatte, aber wohl nicht handelseinig geworden war.
Merkwürdig? Nun, man könnte auch sagen: Der neue Eigentümer wirft offensichtlich das Handtuch. Seine Pläne, auf diesem City-nahen Grundstück ein Seniorenheim zu errichten, lassen sich wohl nicht verwirklichen, scheitern am Widerstand der Stadt. Die Verwaltung hat dort andere städtebauliche Vorstellungen, wünscht eine Wohnbebauung, um zentrumsnahes Wohnen weiter zu fördern. Zudem gibt es nach ihrer Auffassung keinen Bedarf für ein weiteres Seniorenheim in der Stadt.
Daher waren nach dem Verkauf des Geländes einige Register gezogen worden, um die Baupläne des neuen Eigentümers zu verhindern. Ein Bebauungsplanverfahren mit dem Ziel einer Wohnbebauung wurde in Gang gesetzt, verbunden mit einer Veränderungssperre. Ein weiterer Schachzug: Die Stadt hatte einst beim Verkauf des Geländes an die Firma Lueg ein Rückauflassungsrecht für einen Teil Grundstücks vereinbart. Dabei handelt es sich um rund 700 Quadratmeter an der insgesamt 7000 qm großen Fläche. Diese Option, also das Recht auf einen Rückkauf, sollte ebenfalls gezogen werden. Der neue Eigentümer hielt dessen ungeachtet an seinen Plänen fest, verweigerte auch das Rückauflassungsrecht.
Überraschendes Angebot
Daher beschloss der Wirtschaftsförderungsausschuss in der vergangenen Woche im nicht öffentlichen Teil, dieses Recht auf Rückauflassung einzuklagen. Doch einen Tag später erfolgte überraschend das Verkaufsangebot, gegen Ausgleich der entstandenen Kosten. Auf eine Anfrage der Redaktion bei der Lindhorst-Gruppe zu diesem Sinneswandel gab es keine Antwort.
„Wir werden Gespräche aufnehmen, um hoffentlich eine Lösung zu finden“, sagt Bürgermeister Ulrich Roland. „Die Stadt wird ganz sicher nicht kaufen“, betonte der Leiter der Wirtschaftsförderung Peter Breßer-Barnebeck.
Aber der ursprünglich interessierte Investor könnte jetzt wieder zum Zuge kommen.