Gladbeck. . Antje Potratz (DKP) zieht ein „Super-Resümee“. Besucher spendeten Grup Yorum und anderen Mitwirkenden auf dem Gladbecker Festplatz großzügig Beifall.
Seit sechs Uhr in der Früh war Antje Potratz am Samstag auf den Beinen, „wegen der Technik“. Schon tags zuvor hatte die Veranstalterin der DKP-Kundgebung mit dem Motto „Ein Herz – eine Stimme gegen Rassismus“ auf dem Festplatz gewirbelt, damit das Programm mit dem Auftritt von Grup Yorum und anderen Künstlern – darunter Compania Bataclan und Volkssänger Ozan Safak – reibungslos über die Bühne gehen konnte. „Wir haben innerhalb von vier Stunden die Zelte hier aufgebaut. Die mussten in Frankfurt abgeholt werden“, erzählte Potratz.
„Aktion jederzeit wieder“
Doch aus ihrer Sicht hat sich der Einsatz gelohnt: „Ich kann ein Super-Resümee ziehen.“ Es habe ein „freundlicher“ Ton auf dem Gelände geherrscht – „auch mit der Einsatzleitung“. Antje Potratz betonte: „Ich bereue nicht, dass wir uns als DKP für Grup Yorum eingesetzt haben. Ich würde so eine Aktion jederzeit wieder machen.“
Olaf Jung, Vorsitzender der Ratsfraktion „Die Linke“, lobte: „Der Auftritt der linken Musiker ,Grup Yorum’, bestehend aus oppositionellen türkischen Musikern, war ein internationales Highlight für Gladbeck.“ Besucher aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Griechenland und Großbritannien standen Seite an Seite, applaudierten den internationalen Künstlern und Rednern. „Auch Mitglieder der Alevitischen Gemeinde in Gladbeck sind mit ihren Familien hier“, freute sich Potratz. Anwohner der Wilhelm-Oleijnik-Straße bezogen Fensterplätze, um das Geschehen auf dem Festplatz zu beobachten.
Meer von Schirmen und Fahnen
Immer wieder zogen schwarze Wolken auf – und ein Meer von Regenschirmen breitete sich vor der Bühne aus. Aber das tat dem Durchhaltevermögen der Besucher keinen Abbruch. Wiederholt brandete spontaner Beifall auf, ein See von signalroten Flaggen wogte hin und her. Wie eine Welle gingen Sprechchöre und Gesang durch die Menschenmenge. Manch einer hielt die Flagge des Antifaschismus’ hoch. „Hoch die internationale Solidarität“, schallte es. Redner beschworen das Recht auf Freiheit, Freiheit für jedermann, Freiheit für Künstler, Freiheit für Grup Yorum, Freiwillige nahmen das Catering in ihre Hand.
Sofort unterbunden
Gelassen blieb Potratz, als ein Mann ein „Bengalisches Feuer“ zündete: „Das kann überall vorkommen und wurde sofort unterbunden. Der Gast durfte nach England in seine Heimat ausreisen.“ Vor Ort war auch Gregor Wirgs, Chef im städtischen Ordnungsamt. Auf Nachfrage sagte er: „Wir haben keine besonderen Vorkommnisse.“ Setzte aber gleich nach: „Kein Kommentar.“