Gladbeck. . Vorsitzender Murat Durmaz: Wir stehen hinter der Entscheidung der Entscheidung der Stadt zu Grup Yorum. Aufforderung zum gemeinsamen Gespräch.

„Wir wollen keine Spaltung der türkischen Gemeinde, und wir stehen hinter der Entscheidung der Stadt, das Konzert von Grup Yorum nicht zu genehmigen.“ Mit deutlichen Worten bezieht die Alevitische Gemeinde Gladbeck Stellung zur Diskussion um ein Konzert der linken türkischen Musikgruppe. Wie berichtet, hatte die Musikgruppe zunächst bei den Aleviten nachgefragt, ob der Platz Im Linnerott für das Konzert angemietet werden könne.

Weil die Stadt als Ordnungsbehörde Sicherheitsbedenken äußerte und der Staatsschutz darüber hinaus vor Propaganda für die verbotene Organisation DHKP-C warnte, beendeten die Aleviten die Verhandlungen und teilten dies den Konzertveranstaltern per Mail mit. Die geben allerdings nicht auf, wollen eine Veranstaltung in Gladbeck durchführen und werben auch dafür.

Nachdem die Moscheegemeinden Ditib und Milli Görüs sowie türkische Kulturvereine und politische Gruppierungen – alle eher konservativ und der AKP Erdogans nahe stehend – mit einer gemeinsamen Erklärung öffentlich die Ablehnung eines Konzerts der linken Musikgruppe erklärt haben, befürchten die Aleviten nun, dass man in ihnen den Verursacher der angespannten Situation sieht. Dabei, so der Vorsitzende der Alevitischen Gemeinde, Murat Durmaz, habe man der Gruppe von vornherein gesagt, dass ohne eine Genehmigung der örtlichen Behörde kein Vertrag zustande kommen könne. „Und wir hatten bei der Anfrage auch die Informationen des Staatsschutzes nicht“, betont Durmaz im Gespräch mit der WAZ.

Es liege der Alevitischen Gemeinde fern, Unruhe zu schüren. Vielmehr fördere sie den Dialog und die Zusammenarbeit mit religiösen, kulturellen und ethnischen Gemeinschaften. Durmaz: „Wir leben hier und wollen verhindern, dass die türkische Politik fern von der Türkei hier ausgetragen wird. Dies hat in unserer Stadt nicht zu suchen.“

Der Verein werde nun aktiv auf die anderen Gruppen zugehen und ein Gespräch anbieten, um ein Miteinander zu erreichen: „Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen und wir wollen kein Gegeneinander.“

Sollte Grup Yorum weiter für ein Konzert am 18. Juni im Linnerott werben, werde man zudem rechtliche Schritte einleiten und eine einstweilige Verfügung beantragen.