Gladbeck. Verblüffende Nachricht aus der Gladbecker Sportfamilie: Dorka führt die Preußen an. Das Votum auf der Jahreshauptversammlung erfolgte einstimmig.
Erstaunlicher taktischer Spielzug von Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck: Gerhard Dorka wurde jetzt bei der Jahreshauptversammlung einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er folgt damit Gerd Porsch, der aus privaten Gründen zu Beginn des Jahres von seinem Spitzenamt zurücktrat. Kurzfristig war nun eine Nachfolge-Regelung nötig geworden.
Gerhard Dorka – da denken Gladbecker vor allem an die lokale Politik und an die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), die Gerhard Dorka im Stadtrat seit vielen Jahren vertritt.
Doch der Rechtsanwalt ist nicht nur politisch engagiert, er ist auch ein begeisterter Fußballer und seit 30 Jahren Mitglied und Spieler bei Preußen Gladbeck. Dreimal geht er wöchentlich zum Training auf den Preußen-Platz – „Für mich ist die Übernahme dieses Vorsitzes also gar kein so großer Quantensprung“ , sagt der Gladbecker auf WAZ-Anfrage. „Ich bin ja sowieso regelmäßig auf dem Platz an der Konrad-Adenauer-Allee präsent.“
Die eine oder andere Parallele zum Politikbetrieb liegt nun auf der Hand: Auf dem Fußballfeldfeld ist Gerhard Dorka, der vor drei Jahrzehnten nach Gladbeck zog und sofort bei den Preußen eintrat, Spieler auf der Position des linken Verteidigers. „Ich bin kein großer Techniker, eher schon ein leidenschaftlicher Kämpfer“, sagt er.
Schon im August 2013 hatte Dorka im Sommerinterview mit der WAZ formuliert: „Vor 25 Jahren war man als DKP-Vertreter ein Außenseiter, es herrschte weltweit und im Lokalen der Kalte Krieg und man wurde auch persönlich gemieden.“ Diese Zeiten sind vorbei, was nun auch durch die Wahl von Dorka an die Preußen-Spitze nochmals bestätigt wird. Immerhin zählt Preußen Gladbeck mit dem SV Zweckel und dem BV Rentfort zu den Top 3 der Gladbecker Fußballvereinslandschaft.
Über 500 Mitglieder
Über 500 Mitglieder hat der Club, der auf seiner Anlage direkt neben dem Nordpark mit dem Kunstrasenplatz beste Trainings- und Spielbedingungen vorweisen kann. „Das ist eine super funktionierende Anlage. Preußen ist gut aufgestellt“, lobt Gerhard Dorka, der vor allem auch den „bodenständigen“ Charakter des Vereins herausstellt. Hier werde solider Amateurfußball gepflegt, dem es um die Freude am Spiel gehe, ohne sich von einzelnen Sponsoren allzu sehr abhängig zu machen.
Als Stellvertreter von Dorka wurde bei der Jahreshauptversammlung Göksel Yagli gewählt. Peter Mattern und Achim Werner sind 1. und 2. Geschäftsführer. Michael Schneider und Julie Mastalski fungieren als 1. und 2. Kassierer. Sportlicher Leiter ist Jan Kaiser.