Die Ratsfraktion Die Linke fordert mit Blick auf die Karo-Diskussion, dass in allen Bereichen der Verwaltung über Einsparvorschläge nachgedacht wird. Es könne nicht sein, dass der Bürgermeister vor dem Bürgerentscheid am 5. Juni eine Erhöhung der Grundsteuer ankündige, sollten die Bürger mit Ja stimmen. Aus Sicht der Ratsfraktion Die Linket ist es „eine unzulässige Verquickung, wenn die Grundsteuer B steigen muss, um das Karo in seiner jetzigen Form erhalten zu können“.
Die Linke ist der Überzeugung, dass auch andere Einspar-Alternativen zu Verfügung stehen, dem Bürger würden aber keine sachliche Informationen dazu angeboten.
Die Stadtgesellschaft solle die Bildungsaufgabe des Karo würdigen, das als offene Jugendeinrichtung wichtige pädagogische Arbeit in Gladbeck leiste, so Fraktionschef Olaf Jung. Die vom Bürgermeister angekündigte „Abstrafung“, gemeint ist die angekündigte Steuererhöhung, solle ignoriert werden.
Die Linke habe in mehreren Ausschüssen die Verwaltung gebeten darzulegen, wo im jeweiligen Zuständigkeitsbereich Einsparmöglichkeiten existieren, um einen Anteil zur benötigten Kompensation für das Karo zu leisten. Es habe kaum sachgerechte Antworten dazu gegeben. Zu beachten sei etwa auch, dass im September die Zinsbindung für das neue Rathaus auslaufe. Die Umschuldung sei zwar im Haushaltssanierungsplan als Sparmaßnahme vorgesehen, aber niemand habe vor fünf Jahren die heutigen Zinskonditionen absehen können. Durch die Umschuldung würden ab dem nächsten Haushaltsjahr Einsparungen von 180 000 Euro erzielt.
Jetzt sei auch bekannt geworden, dass eine Gewebesteuer-Erstattung in Millionenhöhe anstehe und dass durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Etat ab 2017 um mehr als zwei Mio Euro zusätzlich belastet werde. Für die Bürger bleibe dies ohne finanzielle Folgen. Es gebe im Etat offenbar genügend Möglichkeiten, Finanzlücken zu schließen.