Gladbeck. Neubau des Kaufhausareals Karstadt/Hertie soll bis zur Lambertistraße reichen. Ins 2. OG kommt ein Fitness-Center. Investoren wollen 2018 fertig sein.

Ein klassisches, dreigeschossiges Geschäftshaus mit ansehnlicher, heller Fassade und viel Glas – so soll die Neubebauung für den Hertie-Karstadt-Komplex aussehen. Und sie soll länger werden als zunächst gedacht: Denn die Investoren planen, nicht nur das alte Kaufhaus, sondern auch das Hertie-Parkhaus abzureißen und den Neubau von der Hoch- bis zur Lambertistraße durchzuziehen.

Gestern stellten die Projektentwickler sich und das Vorhaben dem Wirtschaftsförderungsausschuss vor, der die Pläne einhellig begrüßte. Die „Implementum GmbH“ aus Grevenbroich (mit Büro in Düsseldorf) hat vor, an Stelle des alten Karstadt-/Hertie-Hauses ein klassisches Geschäftshaus zu errichten. Insgesamt sollen – inklusive der Bebauung des Parkhauses – rund 9200 qm Mietfläche entstehen, davon rund 6000 qm für Einzelhandel im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sowie im Erdgeschossbereich der Parkhausneubebauung, wo ein Supermarkt mit rund 1500 qm Verkaufsfläche entstehen könnte.

Ankermieter (mit Verkauf auf zwei Etagen und Zugang von der Hochstraße) soll ein großer Textiler werden, außerdem sei ein Drogeriemarkt geplant, hieß es. Hinzu kommen kleinere Einheiten, darunter auch Gastronomie. Im zweiten Obergeschoss soll auf mindestens 2700 qm ein Fitnesscenter eröffnen. Genannt wurde die Kette „FitX“. Parkplätze soll es trotz des Parkhaus-Abrisses geben: Aufgesattelt auf den Supermarkt werden Parkdecks mit 150 bis 200 Stellplätzen errichtet.

Man sei in der Frühphase des Projektes, eine Entscheidung über den Abriss des Parkhaus noch nicht endgültig gefallen, sagte Volker Busse, einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter der Firma. „Wir tendieren aber dahin.“ Busse zeigte sich erfreut, das Projekt entwickeln zu können („Gladbeck ist ein sehr guter Standort“) und lobte die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung.

Die drei Investoren, die seit 15 Jahren gemeinsam Projekte realisieren (u.a. die renommierten Schwanen- und Rheinhöfe in Düsseldorf und „Vulkan“ in Köln) stecken in das Gladbecker Vorhaben eine zweistellige Millionensumme und wollen spätestens im ersten Quartal 2018 eröffnen.

Bürgermeister Ulrich Roland lobte das Vorhaben als „Glücksfall für die Stadt“, das Projekt werde Gladbeck „sehr, sehr gut tun“. Ausschussvorsitzende Christa Bauer (SPD) sprach von einer Attraktivitätssteigerung für Gladbeck, Claudia Braczko, SPD-Sprecherin im Ausschuss, von einer „einmaligen Chance für die Innenstadtentwicklung“, lobte die Fassadengestaltung. Linke-Ratsherr Olaf Jung begrüßte vor allem auch die Idee des Parkhaus-Abrisses. „Das würde die Lambertistraße enorm aufwerten.“