Gladbeck. Förderverein der Kultureinrichtung an der Bülser Straße feiert 30. Geburtstag. Bürgermeister lobt das ehrenamtliche Engagement. „Gute Stube Gladbecks“

Großer Auflauf am Kotten Nie: Der Förderverein feierte am Sonntagmorgen mit vielen Gästen sein 30-jähriges Bestehen. In einer Feierstunde open air wurde die Bedeutung und große Ausstrahlungskraft des Kultur- und Freizeittreffs an der Bülser Straße gewürdigt.

Vorsitzender Bodo Dehmel erinnerte an die Anfänge der Einrichtung, die als Restaurierungsprojekt der ehemaligen Bauernhofruine begann und gleichzeitig eine Qualifizierungsmaßnahme für arbeitslose Jugendliche war. Schon 1986 aber, erinnerte sich der Initiator des Projekts, Emil Schmidtobreick, damals stellvertretender Leiter des Jugendamtes und lange Jahre Chef des Vereins, sollte der Kotten nicht nur eine Förderstelle für Jugendliche sein, sondern auch ein Treffpunkt für die Nachbarschaft und des Stadtteils werden.

Daraus wurde letztlich eine „grüne Oase, eine gute Stube“, die sich mit Veranstaltungen vor allem als Anziehungspunkt für Familien etablierte. „Ein Glücksfall für die ganze Stadt“, wie Bürgermeister Ulrich Roland die „Erfolgsgeschichte“ von Kotten und Förderein würdigte.

Erinnerungen: Zeitzeugen erzählten bei der Festveranstaltung am Kotten Nie aus der Zeit, als alles anfing. Links Initiatior
Erinnerungen: Zeitzeugen erzählten bei der Festveranstaltung am Kotten Nie aus der Zeit, als alles anfing. Links Initiatior © Michael Korte

Dehmel wie Roland lobten das breite und tatkräftige Bürgerengagement, das hinter dem Betrieb des Kotten Nie mit seinem großen Angebot stecke. „Die Ehrenamtler haben den Kotten Nie zu dem gemacht, was er ist“, sagte das Stadtoberhaupt. Vorsitzender Dehmel, seit 2003 im Amt, verwies auf das 50-köpfige Team, das im vergangenen Jahr 70 Veranstaltungen mit mehr als 9000 Besuchern gestemmt habe.

Zwei Veranstaltungen seien inzwischen unverzichtbar und lockten auch Publikum aus den Nachbarstädten an, sagte der Vorsitzende und meinte damit die regelmäßig enorme Resonanz auf die „italienische Nacht“ und den „Christmas Rock“. Dehmel: „Die Besucher fühlen sich bei uns sauwohl.“ Auf welch großes Interesse Kotten und Verein stoßen, zeige sich auch im Internet: Mehr als 210 000 mal sei inzwischen die Homepage des Fördervereins angeklickt worden.

Glühwein gegen Kälte

Der restaurierte Kotten Nie stammt aus dem Jahr 1802. In den 1980er Jahren wurde er grundlegend saniert und nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Seit 1985 steht er unter Denkmalsschutz.

Die Geburtstagsfeier unter freiem Himmel war von guter Laune geprägt – trotz der sibirischen Temperaturen. Das Kottenteam zeigte sich aber – wie immer – flexibel und servierte kurzerhand – neben vielen anderen Kotten-Leckereien – auch Glühwein!

Nicht ohne Stolz fügte Dehmel an, dass der Verein mittlerweile 300 Mitglieder zähle. Er versicherte, dass der Kotten, der seit 2011 im Besitz des Fördervereins ist, auch in den nächsten Jahren ein wesentliches Element im Kultur- und Veranstaltungsreigen der Stadt bleiben werde, der sich vor allem den Familien verpflichtet fühle. Bürgermeister Roland versicherte, dass es bei der Hilfe von Politik und Verwaltung bei der künftigen Arbeit des Fördervereins bleiben werde.

Für all die Freunde des Kotten Nie hat das Team in diesem Jahr zusätzlich zum normalen Programm zwei Geburtstagsüberraschungen im Programm: Am 1. Juni wird es ein musikalisches Wunschkonzert mit Rainer Migenda geben und für den 7. Oktober ist bereits ein „Rudelsingen“ fest eingeplant.