Gladbeck. . Martin Greif bis heute Kopf des Jazz-Workshops der Musikschule Gladbeck. Dozenten und Teilnehmer musizieren wieder vom 5. bis 8. Mai zusammen.
Fast die Hälfte seine Lebens hat Musikschul-Dozent Martin Greif den Jazz-Workshop im Hause am Bernskamp unter seinen Fittichen – von der allerersten Note an, die in diesem Seminar gespielt wurde, bis zum heutigen Tage. Greif hatte die Idee und ist immer noch der Kopf dieses Angebotes, bei dem auch Musiker und Schüler jenseits der Gladbecker Stadtgrenzen aufhorchen. Der Jazz-Workshop erlebte im Jahre 1990 mit vier Dozenten seine Premiere, nunmehr können der Initiator und die städtische Musikschule vom 5. bis 8. Mai nach einer zeitlichen Umstellung das silberne Jubiläum dieses Angebotes feiern – mit von der Partie sind diesmal elf Dozenten, darunter Musiker der ersten Workshop-Stunden.
Neuland betreten
„Der Erfolg ist eindeutig dasVerdienst von Martin Greif“, lobt Musikschul-Chef Rolf Hilgers. Dass solch einem speziellen Seminar, wie es der Jazz-Workshop ist, über eine so lange Dauer nicht die Puste ausgeht . . . „enorm“. Von renommierten Dozenten lernen, mit ihnen und Gleichgesinnten musizieren und sich austauschen: Dieses Konzept stößt auf große Resonanz. Greif: „Damals waren wir die ersten im großen Umkreis, die so etwas angeboten haben.“ Neuland haben er und drei Kollegen seinerzeit betreten.
Während anfangs noch ein gesonderter Theorie-Unterricht erteilt wurde, stehen inzwischen Bandproben und Praxis auf dem Programm. Martin Greif: „Uns ist ganz wichtig, dass wir hier generationenübergreifend arbeiten und unterschiedliche Niveaus bedienen.“ Durchschnittlich 50 Teilnehmer melden sich für den Workshop an, in der Regel zwischen zehn und über 70 Jahre alt. Der Initiator: „Jazzmäßig setzen wir nichts voraus.“ Die ganze Bandbreite dieser Musikrichtung soll erklingen, „nur Dixie und Free Jazz lassen wir aus“. Neben fast allen Instrumenten – seien es nun Blechbläser oder Schlagzeug – ist auch Gesang vertreten.
Martin Greif betont: „Jazz war ein Aufbegehren der oberen Klasse; da wollen wir nicht selektieren und jemanden ausschließen.“ Rolf Hilgers ergänzt: „Es ist sinnvoll, an der Basis anzusetzen; wenn wir nur die Fortgeschrittenen berücksichtigen würden, wären wir eine Hochschule.“
Masterclass führt zur „starken Band“
Allerdings: Wer beim Workshop besonders gut ist, kann die Masterclass besuchen. „Sie ist in diesem Jahr nicht – wie üblich – an ein einzelnes Instrument gebunden“, erläutert Greif. Eine „starke Band“ soll das Resultat dieser Klasse sein. „Es ist nicht mit Mehrkosten verbunden, das haben wir unseren Sponsoren zu verdanken“, sagt Greif. Hilgers: „Überhaupt steht und fällt der Jazz-Workshop mit unseren Unterstützern. Über Jahre hinweg ist dies die Sparkasse, aber zu den Sponsoren gehören auch unser Förderverein, die ELE, Michael Tack und der Verein Jazz und improvisierte Musik.“
Konzerte der Dozenten und Teilnehmer
Seminarteilnehmer geben am Sonntag, 8. Mai, ab 15 Uhr in der Musikschule ein Abschlusskonzert. Der Eintritt ist frei. „Wir beschenken uns – und hoffentlich auch das Publikum – am 6. Mai mit einem Dozentenkonzert“, kündigt Martin Greif an. Es beginnt um 20 Uhr in der Aula des Ratsgymnasiums. Gastmusiker: Andi Haderer (Trompete) und Posaunist Ludwig Nuss von der WDR-Big Band. Das Programm? „Eine Überraschung.“