Gladbeck. Abschied vom beengten Entsorgungsbereich Wilhelmstraße. Moderner Neubau für 4 Millionen Euro soll entstehen. Erste Grobskizze vorgestellt,  jetzt wird ein passendes Grundstück  gesucht.

Die nervigen Staus zu Stoßzeiten am beengten Recyclinghof an der Wilhelmstraße sollen absehbar ein Ende haben. Im Betriebsausschuss wurden jetzt Pläne vorgestellt, wie ein modernes Areal aussehen könnte, das bis 2019/2020 Realität werden soll. Auch über die Kosten wurde von ZBG-Chef Heinrich Vollmer geredet, wonach der neue Recyclinghof für etwa 23 Cent zu haben ist.

Skizze des neuen Recyclingshofes.
Skizze des neuen Recyclingshofes. © wnm

Klingt kurios und muss natürlich erklärt werden. Logischerweise ist der Neubau nicht für diesen solitären Kleckerbetrag zu haben, denn die Bau- und Planungskosten für den neuen Recyclinghof werden auf etwa vier Millionen Euro geschätzt (ohne Grundstück). Orientiert haben sich Stadt und das beauftragte Planungsbüro Keese+Hahne (Soest) an den modernen Recyclinghöfen in Marl und Duisburg. Finanziert werden soll der Gladbecker Neubau langfristig über die Abfallgebühren (Abschreibungsdauer 25-30 Jahre). Diese vier Millionen als Summe umgelegt auf die privaten Nutzer einer 80 Liter-Mülltonne ergäben nach der Modellrechnung Zusatzkosten pro Leerung von 23 Cent und somit eine Verteuerung der Jahresabfallgebühren für diese Haushalte von etwa 12 Euro.

Was die Bürger im Gegenzug erhalten könnten, stellte Planerin Dorothea Keveloh vom Umweltmanagement des Planungsbüros Keese+Hahne vor. Statt des 500 qm Ministandorts, der den sich verschärfenden gesetzlichen Anforderungen nicht mehr genügt, ein zukunftssicher zugeschnittener Recyclinghof von 8000 qm Größe, mit komfortablen Entsorgungsmöglichkeiten für die Bürger.

Doppelter Rundkurs

Ein quasi doppeltes ,Kreislaufsystem’, bei dem die Bürger zunächst ein überdachtes Kassenhäuschen anfahren, um ihren Entsorgungswunsch anzugeben und die Gebühr zu entrichten. Dann geht es eine Rampe hinauf auf den inneren Rundkurs mit den anfahrbaren Entsorgungsstationen. Im Plan beginnend mit dem Elektroschrott, gefolgt vom Umweltbrummi und dann den verschiedenen Containerstandorten zur Abgabe von Sperrmüll, Restmüll, Holz, Altmetall, Papier, Grünschnitt etc. Die Containerstandorte sind komplett überdacht und die Container eine Ebene tiefer aufgestellt, so dass sie bequem über Rutschen von oben befüllt werden können.

In der unteren Ebene befindet sich der Rundkurs für die ZBG-Lkw, so dass volle Container abtransportiert und leere Wechselcontainer aufgestellt werden können, ohne dass sich Werks- und Privatverkehr behindern (wie zurzeit oft an der Wilhelmstraße).

Die Fahrzeuge umkreisen quasi das zentrale dreigeschossige Bürogebäude in der Mitte des Recyclinghofes. Hier sollen das Leiterbüro, Sozialräume, Lagerraum und Werkstatt sowie Personal- und Besuchertoiletten untergebracht werden. Zudem ein großer Schulungs-/Besucherraum, in dem z.B. auch Klassen das Entsorgungssystem beim Blick aus dem Fenster erklärt werden könnte. Der genaue Zuschnitt der Gesamtanlage richtet sich letztlich nach dem noch zu findenden Grundstück. Sobald dieses feststeht, ist es das Ziel, den Recyclinghof zügig in rund zwei Jahren stehen zu haben und eröffnen zu können.