Gladbeck. . Zehn NRW-Familienzentren gibt es bereits in Gladbeck; nun soll ein elfter Standort hinzukommen. Brauck ist dafür vorgesehen.
Die evangelische Kita „Löwenzahn“ an der Breukerstraße in Brauck soll zum elften NRW-Familienzentrum in Gladbeck werden. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung.
Zunächst muss die Kita im Süden des Stadtgebiets (die zudem weiter für Ü3 ausgebaut wird) dafür das entsprechende Zertifizierungsverfahren durchlaufen; die Einstufung als Familienzentrum ist mit einer Jahresförderung des Landes in Höhe von 13 000 Euro verbunden.
Das erste NRW-Familienzentrum in Gladbeck entstand bereits vor rund zehn Jahren mit dem Naturkindergarten Frochtwinkel in Zweckel. Danach wurde das Netz im lokalen Umfeld Schritt für Schritt ausgebaut.
Zehn Kitas in unterschiedlicher Trägerschaft zählen derzeit dazu: von der AWO-Kita an der Marienstraße (2007/2008) bis zur städtischen Kindertagesstätte Marie-Theresien-Straße in Ellinghorst (2014/2015).
Gerade Brauck mit seinem vergleichsweise hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund biete sich für ein weiteres NRW-Familienzentrum in Gladbeck als Standort in besonderer Weise an, hieß es jetzt im Fachausschuss. Mit 12 700 Einwohnern ist Brauck der größte Stadtteil in Gladbeck; zudem beträgt der Anteil an Bewohnern mit ausländischer Staatsbürgerschaft hier 21,7 Prozent. Das ist mit Abstand der höchste Wert in ganz Gladbeck (Ausländeranteil stadtweit: 13,6 Prozent).
Der Jugendhilfeausschuss beschloss in seiner Sitzung auch die städtische Sonderfördermittel mit einer Gesamthöhe von fast 750 000 Euro für freie Träger wie die katholische und evangelische Kirche, den Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) und die Arbeiterwohlafhrt (AWO) sowie die fünfte Gruppe in St. Michael (in den Räumen des ehemaligen Gladbecker „Kinderzimmers“ an der Friedrichstraße).
Unterstützung für freie Träger bei Finanzierung der Betriebskosten
Die besagte Fördersumme gilt für das Kindergartenjahr 2016/2017 und unterstützt die freien Träger bei der Finanzierung der Betriebskosten für die jeweiligen Einrichtungen, da sie sich nicht in der Lage sehen, den gesetzlich vorgeschriebenen Eigenanteil in Höhe von 9 Prozent zu erbringen (AWO und SKF) oder darauf hinweisen, dass sie auch Kinder anderen Glaubens in ihren Kitas betreuen und deshalb auf einen entsprechenden Ausgleich dringen (evangelische und katholische Kirche).
Die Stadt verfolgt zudem weiter das Projekt eines neuen Kindergartens auf dem Areal des Sportplatzes am Schulzentum Brauck. Das zunächst dafür ins Visier genommene Landesförderprogramm ist allerdings siebenfach überzeichnet, wie Dezernent Rainer Weichelt im Ausschuss erläuterte. Im Rathaus will man nun die Chancen einer alternativen Landesförderung ausloten.