Gladbeck. . Die Holz-Konstruktion am Bötchen-Verleih in Wittringen war morsch und muss nun saniert werden. Caritas-Mitarbeiter verlegen neue Lärchenbretter.

Ein bisschen nach rechts? Lieber noch einen Zentimeter mehr nach links . . . Herbert Erwig, stellvertretender Werkstattleiter beim lokalen Caritasverband, und seine Kollegin, Gruppenleiterin Petra Geldermann, werfen einen scharfen Blick auf die Arbeiten am Bootssteg vor der malerischen Kulisse des Wittringer Schlosses. Stein für Stein verlegen Mitarbeiter ein neues anthrazitgraues Pflaster, erneuern den Steg von Grund auf – neugierig beäugt von einem Pärchen Kanadagänse, das auf dem Teich seine Bahnen zieht.

Pfähle im Wasser noch in Ordnung

Die Anlage musste jetzt flott gemacht werden, erklären Erwig und Geldermann. Man will ja schließlich nicht, dass der Caritas-Bootsverleih mitsamt den Menschen, die die Holzplanken betreten, irgendwann baden geht. Die Gruppenleiterin erzählt: „Wir haben immer mal wieder kleinere Reparaturen durchgeführt, zum Beispiel Bretter ausgewechselt. Doch nun ist der Bootssteg morsch.“ Erwig ergänzt: „Die Pfähle im Wasser sind das einzige, das noch in Ordnung war.“ Das Bootshaus bleibt wie es ist, abgesehen von kleineren Arbeiten. Dazu zählt auch die Reinigung der hölzernen Außenwände, die Schmierfinken immer wieder bekrakeln und besprühen.

Hintergrund

Die Saison läuft vom 30. April bis 3. Oktober. Der Bootsverleih ist samstags von 13 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Seitdem der örtliche Caritasverband den Verleih übernommen habe, seien die Preise unverändert geblieben, so Herbert Erwig.

Ruderboot: vier Euro pro eine halbe Stunde. Für 30 Minuten Tretbootfahren sind fünf Euro zu bezahlen.

Seit dem vergangenen Jahr plane der Caritasverband die komplette Erneuerung von Steg und Pflasterung. Erwig: „Die Arbeiten erledigen unsere eigenen Kräfte aus dem Landschaftsbau und der Schreinerei.“ Pünktlich zum Saisonstart wollen sie fertig sein.. Bernd Beckmann, Chef der Gärtner, berichtet: „Den alten Steg haben wir abgerissen und als Sondermüll zur Entsorgung gebracht.“ Noch wirken die bereits montierten Balken wie ein kahles Gerippe. Etwa 25 Quadratmeter Fläche müssen mit Planken bestückt werden. „Dafür nehmen wir Lärchenholz, ein einheimisches Gehölz“, erläutert Schreinerei-Gruppenleiter Theo Heisterkamp. Die Balken seien 4,50 Meter lang.

Kosten im vierstelligen Bereich

Die Sanierung koste den Caritasverband eine Summe im „vierstelligen Bereich“, sagt Erwig. Er hoffe, dass „die Stadt uns etwas bei der Pacht entgegenkommt“. Denn der Bootsverleih werfe nicht genug ab, um die Sanierung der Steganlage zu finanzieren. An „supersuperguten Tagen“ könne das Team 80 Vermietungen verbuchen, aber durchschnittlich seien es 30 bis 40. Sieben Mitarbeiter umfasst die Crew, die Bötchen zu Wasser lässt. „Eigentlich ist das Team konstant“, sagt Geldermann. Erwig meint: „Es könnten ein paar mehr sein.“ Doch arbeiten an Wochenenden und bei Sonnenschein, wenn andere ihre Freizeit genießen? Das ist nicht jedermanns Sache. Die Caritas-Flotte umfasst vier Tret- und zehn Ruderboote: Maximal zehn dürfen gleichzeitig auf dem Schlossteich schippern.