Gladbeck. . Immer sonntags soll es Deftiges auf den Löffel geben. Der neue Mittagstisch soll auch den Zusammenhalt im Stadtteil stärken.
Sonntagmittag 12 Uhr im ehemaligen Sportheim Dahlmannsweg in Rosenhügel: Rund 30 Menschen sind der Einladung des SPD-Ortsvereins Rosenhügel zum Mittagstisch „wie bei Muttern“ gefolgt. Es gibt Erbsensuppe, frisch gekocht von Norbert Schmidt. Für einen Unkostenbeitrag von zwei Euro lassen es sich die mehrheitlich älteren Menschen richtig schmecken.
„Wir waren einmal in der evangelischen Kirchgemeinde zu Gast, die regelmäßig einen Mittagstisch anbietet, und haben für ein gemeinsames Weihnachtsessen gekocht“, erzählt der Ortsvereinsvorsitzende Andreas Dunkel. Dadurch seien er und seine Mitstreiter auf die Idee gekommen, so etwas auch selber anzubieten.
Nach der Renovierung und feierlichen Umbenennung des ehemaligen Sportheims nach dem Rosenhügeler Kommunalpolitiker Heinrich Weidemeier im November vergangenen Jahres hat sich das Haus mehr und mehr zu einem Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil entwickelt. „Wir wollen mit dieser Aktion auch den Zusammenhalt im Stadtteil Rosenhügel stärken“, erklärt „Koch“ Norbert Schmidt.
Zeit für Gespräche
Den Samstagnachmittag hat er darauf verwendet, die Suppe vorzukochen. „Ich habe früher in Gotha in Thüringen in der Gastronomie gearbeitet, von daher bin ich es gewöhnt, für viele Menschen zu kochen“, erklärt er seinen Einsatz am Herd. Seit es in Rosenhügel keine geeignete Lokalität mehr gebe, benötige der Stadtteil dringend einen Ort, an dem sich die Menschen treffen können.
„Wir haben alle Bevölkerungsschichten mit unserem Angebot ansprechen wollen“, sagt Schmidt, aber natürlich seien gerade auch Alleinstehende gemeint, die sich gern einmal unterhalten möchten, wie zum Beispiel Manfred Niehues. Der 64-Jährige lebt allein und ist froh, in Gesellschaft zu sein: „Warum soll ich alleine zu Hause herumsitzen, wenn ich hier unter Menschen sein kann? Und geschmeckt hat es auch noch.“ Er komme auf jeden Fall wieder, bekräftigt Niehues.
Andreas Dunkel ist überrascht von der Resonanz auf diese Mittagstisch-Premiere. Er habe mit so vielen Gästen nicht gerechnet. Also scheint ein Bedarf zu bestehen, zumal im Stadtteil Rosenhügel zumeist ältere Menschen leben. Hier einer möglichen Vereinsamung vorzubeugen und miteinander ins Gespräch zu kommen, ist erklärtes Ziel der Initiatoren. Für sie ist es bereits klar, dass die Aktion „Mittagstisch“ nach diesem erfolgreichen Auftakt auf jeden Fall fortgesetzt wird.