Gladbeck. . Die Werte der neuen LANUV-Messstation bestätigen, dass die Feinstaubbelastung an der B224 in Gladbeck zu den höchsten in Nordrhein-Westfalen zählt.
Der Trend von Anfang 2016 bestätigt sich in diesen Wochen: Die Bundesstraße 224 zählt zu den mit am meisten belasteten Punkten in ganz Nordrhein-Westfalen, wenn es um die Feinstaubwerte geht.
Bislang gab es im Jahr 2016 bereits neun Feinstaub-Überschreitungstage in Gladbeck; nur in Gelsenkirchen an der dortigen Kurt-Schumacher-Straße (12 Überschreitungstage in 2016) und in Hagen am Graf-von-Galen-Ring (elf Überscherschreitungstage in 2016) sind es mehr.
Das zeigen die fortlaufenden Messungen der neu eingerichteten Messstation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (in Kurzform: LANUV) an der Bundesstraße 224 in Höhe Goethestraße.
Seit Mitte Dezember 2015 misst die Station die Feinstaub- und auch die Stickstoffdioxid-Belastung an der B224. Relevant sind die Messungen ab 1. Januar, denn die europaweit geltenden Grenzwerte beziehen sich immer auf ein komplettes Kalenderjahr: Mit Blick auf den Feinstaub darf die mittlere Belastung an einem Tag maximal an 35 Tagen pro Jahr höher als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sein. Dieser Mittelwert wurde also 2016 bereits neun Mal in Gladbeck überschritten.
Beim Stickstoffdioxid-Wert darf der Jahresmittelwert der Stickstoffdioxid-Belastung 40 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht überschreiten. Dieser Grenzwert werde an sehr vielen Messstellen an stark befahrenen Straßen in Nordrhein-Westfalen überschritten, erläutert das LANUV. Verlässliche Stickstoffdioxid-Aussagen für Gladbeck seien mit Blick auf die noch recht kurze Zeitspanne seit Januar aber noch nicht möglich.
Wenige Klicks genügen – aktuelle Belastungswerte im Netz
Von Aachen bis Wuppertal – jeder kann sich auf der LANUV-Homepage www.lanuv.nrw.de ein Bild von den Luftbelastungen an verkehrsreichen Routen machen. Seit Januar findet sich nun auch die neue Messtation an der B 224 in Höhe Goethestraße in dieser Mess-Liste. Wenige Klicks genügen: Farblich unterlegt signalisiert die Aufstellung, ob Belastungswerte im bedenklichen Bereich liegen.
Feinstaub-Partikel in der Atemluft werden von Fachleuten maßgeblich dafür verantwortlich gemacht, dass es zu vermehrten Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kann. Studien bestätigen ein häufigeres Auftreten solcher Erkrankungen an Orten mit entsprechender Luftbelastung.
Ähnliches gilt für eine erhöhte Stickstoffdioxidbelastung: Herz- und Atemwegserkrankungen sowie eine Zunahme von Atemwegsbeschwerden und Lungenkrebs können laut Studien die Folge sein.