Gladbeck. Mirja Boes, Comedian und Sängerin aus Köln, wirbelte am Freitagabend über die Stadthallenbühne .

Achtung Wortwitz: „Das Leben ist kein Ponyschlecken“ – so jedenfalls heißt das Live-Programm, mit dem Mirja Boes (44), Comedian und Sängerin aus Köln, am Freitagabend in der Mathias-Jakobs-Stadthalle gastierte.

Was die Künstlerin dem Publikum gemeinsam mit ihrer Band, den Honkey Donkeys, dann bot, waren zwei Stunden bester Unterhaltung.

Zusammenleben der Geschlechter

Die Stadthalle war so gut wie ausverkauft, wobei sich die weiblichen Besucher eindeutig in der Überzahl befanden. „Bist du freiwillig mitgekommen?“, fragte Boes denn auch gleich zu Beginn einen der wenigen Männer in der ersten Reihe. Und er gab zu, er wäre viel lieber zum Kegeln gegangen. Eine Steilvorlage für die Stand-Up-Komödiantin Boes.

Es sind die kleinen Dinge des Alltags im Zusammenleben von Mann und Frau, die sie höchst gekonnt auch in ihren Liedtexten thematisiert. „Warum reden Frauen so viel?“, fragt Boes, gibt auch gleich die Antwort „weil sie’s können!“ und unterstreicht diese Aussage im Song „20 000 Worte am Tag“.

Männer, die vor dem Kühlschrank stehen und nichts finden („Männer sind Jäger“) sind genauso ein Thema, wie das Problem, in Zeiten kleiner Kinder Sex zu haben („Kinder wollt ihr Kika gucken?“).

Publikum muss mitmischen

Wer im Saal glaubte, er könne sich an diesem Abend zurücklehnen und einfach nur unterhalten lassen, der hatte sich gründlich getäuscht. Mirja Boes versteht es meisterhaft, das Publikum auf sympathische Weise miteinzubeziehen. Als es um das Thema „Baumarkt“ ging, mussten Michelle – eine junge Elektromeisterin – und Nico auf der Bühne innerhalb von drei Minuten ein Regal zusammenbauen, während Mirja Boes „Wir kriegen das hin“ zum Besten gab. Belohnt wurden beide mit einem Bier.

Rudolf und Edith, seit mehr als 40 Jahren miteinander verheiratet, wurden per Losverfahren ausgewählt; und während Mirja Boes den Song „Liebesbrief“ sang, musste Rudolf einen solchen für seine Edith verfassen, was ihm gut gelang. Nicht zu vergessen Sebastian und Nicole, die das Thema „Tanzen“ anschaulich demonstrierten, als sie auf der Bühne zum letzten Song des Abends „Mach dich nicht zum Horst Heinz“ einen Discofox hinlegten. Lang anhaltender Applaus belohnte Künstlerin und Band, so dass Mirja Boes um eine Zugabe nicht herumkam. Mit ihrem „Schlaflied“ entließ sie ein gut gelauntes Publikum in die Nacht.