Gladbeck. . „Zweiter schwerer Verlust nach dem Tod von Westerwelle“, sagt die Gladbecker FDP-Vorsitzende Christine Dohmann. Genschers Wort habe stets Gewicht gehabt.

„Zur Freiheit gibt es keine Alternative“ könnte sein Lebensmotto gewesen sein. Er hat immer an die deutsche Einheit in Freiheit geglaubt und dafür über Jahrzehnte beharrlich gearbeitet,“ würdigt die Vorsitzende der Gladbecker FDP, Christine Dohmann, den mit 89 Jahren verstorbenen früheren Bundesaußenminister und FDP-Vorsitzenden. Genscher, der in den den letzten Monaten des Krieges noch eingezogen wurde, war davon Zeit seines Lebens geprägt.

„Er konnte sich nur eine Politik vorstellen, die auf Frieden und Annäherung setzt, und so die Teilung Deutschlands und Europas überwindet.“ Genscher galt auch als Architekt der deutschen Einheit, der der Welt die Angst vor dem neuen wiedervereinten Deutschland nahm.

„Dass er die Einheit Deutschlands vollenden konnte, war sein größter politischer Erfolg und wurde von ihm selbst als großes Glück empfunden“ weiß FDP-Ratsherr Michael Tack. Unvergessen sein Auftritt in der Prager Botschaft im September 1989 als er Tausenden DDR-Flüchtlingen zur Ausreise verhalf.

Auch im politischen Ruhestand habe Genschers Wort Gewicht gehabt, sei er eine moralische Autorität gewesen, in der FDP und in ganz Deutschland. Mit ihm verliere das Land einen über alle Parteigrenzen anerkannten Staatsmann, einen der letzten großen Nachkriegspolitiker. „Kurz nach dem Tod von Guido Westerwelle ist das der zweite schwere Verlust für die FDP“ stellt Christine Dohmann fest.