Gladbeck. Verkehrsberuhigte Zone im Wohngebiet Wielandgarten in Butendord erinnert an den aus Köln stammenden Nobelpreisträger. Straße erst wenige Jahre alt.
Ganz nahe am Nattbachtal, mitten im Neubaugebiet Wielandgarten in Butendorf, liegt die Heinrich-Böll-Straße, die – wie alle anderen Straßennamen in dem neuen Wohngebiet – an international renommierte Schriftsteller erinnert.
Das rund zehn Hektar große Baugebiet Wielandgarten entstand seit 2006 entlang des Naturschutzgebietes Nattbachtal mit ersten Erschließungsmaßnahmen und zählt zu den attraktivsten Wohngebieten in der Stadt.
Es entstand ein Mix aus Reihen-, Doppel- u. freistehenden Einfamilienhäusern mit Grundstücken zwischen 200 und 850 qm – auch an der rd. 300 Meter langen Heinrich-Böll-Straße, die im nordöstlichen Teil des Wohngebietes liegt. Ende 2012 wurde der verkehrsberuhigte Ausbau beschlossen, aufgelockert durch Parkflächen und Grünbeeten.
Mit dem Straßennamen ehrt die Stadt einen der namhaftesten Schriftsteller der jüngeren Vergangenheit – Heinrich Theodor Böll, der am 21. Dezember 1917 in Köln geboren wurde und am 16. Juli 1985 in Kreuzau (Eifel) starb. Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. 1972 erhielt er den Literatur-Nobelpreis. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er als Übersetzer englischsprachiger Werke und als Herausgeber.
Sein Lebensweg und seine Karriere waren Böll nicht in die Wiege gelegt: Er wurde als achtes Kind einer kleinbürgerlichen Familie geboren, der Vater war Schreiner. Während seines Studiums schrieb er seinen ersten Roman, doch erst nach dem Krieg begann seine eigentliche schriftstellerische Tätigkeit, zunächst in Form zahlreicher Kurzgeschichten, 1949 kam ein weiterer Roman. Bölls schöpferischste Zeit lag in den 50er Jahren, ab den 60er Jahren galt er als öffentliche Person. Der 1971 erschienene Roman „Gruppenbild mit Dame“ stellte den Höhepunkt in Bölls literarischem Schaffen dar.