Gladbeck. . So wurde zum Beispiel die Serlostraße in der Zweckeler Bergbaukolonie nach einem Oberberghauptmann benannt.
Als die Preußen die Zeche Zweckel abteufen ließen, wollte man bei den Straßennamen in der Bergmannskolonie Zweckel auch einige verdiente preußische Bergleute ehren: Dechen, Krug, Reden und auch Serlo. Sie hatten mit der Zeche selbst nichts zu tun, denn sie waren allesamt schon tot. Doch die staatlichen Zechenbarone wollten mit ihren Namen ihre Kolonie schmücken.
Die etwa 200 Meter lange Serlo-straße liegt im nördlichen Teil der Zechenkolonie in Zweckel, zwischen Tunnel- und Redenstraße. Sie erinnert an den Bergmann Albert Ludwig Serlo, einst Oberberghauptmann beim preußischen Handelsminister. Er lebte von 1824 bis 1898. Die Straße wurde mit Errichtung der Gartenstadt-Zechenkolonie Anfang der 20-er Jahre gebaut. Schon 1920 wurde der Name ausgewählt, 1923 war die Straße fertig gestellt.
Serlo war in seinem Berufsleben nie auf einem Bergwerk tätig gewesen, schon gar nicht in der Ruhrregion. Er arbeitete aber immer im Dienst der preußischen Bergbehörde und machte dort richtig Karriere.
In die Wiege gelegt war dem im brandenburgischen Crossen geborenen Serlo sein beruflicher Weg nicht: Der Vater verstarb früh und er wuchs in einem Waisenhaus auf. Doch über die Erziehung in einem Kloster erreichte er das Abitur und erhielt so die Chance auf eine hochwertige Ausbildung, die er nutzte. Ab 1843 ließ sich Serlo auf den Kupferschiefergruben in Eisleben ausbilden.
Nach dem Studium in Berlin ging er in den Staatsdienst und nahm eine Tätigkeit als Salinenfaktor und Mitglied des Salzamtes Königsborn bei Unna an. Im weiteren Verlauf seiner bergmännischen Tätigkeit war Serlo zunächst Mitarbeiter im Ministerium für Handel und Gewerbe und Bergmeister in Bochum. Mit der Berufung zum Oberbergrat in Dortmund und Direktor des Bergamtes Saarbrücken begann sein beruflicher Aufstieg: Danach wurde er Berghauptmann und Oberbergamtsdirektor in Breslau und schließlich als Oberberghauptmann Leiter der preußischen Bergverwaltung.
Serlo veröffentlichte einen „Leitfaden zur Bergbaukunde“ und engagierte sich in der preußischen Schlagwetterkommission, die Regelungen zur Verringerung des Explosionsrisikos einführte. Serlo schied 1884 aus dem Dienst aus und verlebte den Ruhestand in Berlin.