Das ehemalige Hertie-Kaufhaus ist verkauft. „Ein Notartermin hat stattgefunden, ein Investor aus NRW hat gekauft.“ Das teilt die städtische Wirtschaftsförderung mit. Der neue Eigentümer will das ehemalige Kaufhausgebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Das angeschlossene Parkhaus soll saniert werden. In dem neuen Gebäude soll es auf zwei Ebenen vorrangig Einzelhandel geben. Wohnen sei nicht vorgesehen. Ein großer Ankermieter, eine namhafte Textilkette, sei bereits gefunden, heißt es. Auch Lebensmittel, Gastronomie, eventuell Anbieter der Gesundheitsbranche seien vorstellbar. Mit Abriss und Neubau möchte der Investor noch in 2016 beginnen!“
Mit der Nachricht vom Verkauf bestätigt sich eine Entwicklung, die sich Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet hatte. Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. „Wir wussten, dass zwei ernsthafte Interessenten mit überzeugenden Konzepten in ganz konkreten Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer standen.“ Einer hat nun das Rennen gemacht. Wer das ist, wird noch nicht mitgeteilt. Nur so viel: Es soll ein erfahrener Entwickler von Großprojekten sein.
Anders als andere Interessenten, die das Gebäude sanieren wollten, sieht dieser Investor in einem Neubau die wirtschaftlich bessere Lösung. „Der Zustand der Haustechnik, die innere Aufteilung und vor allem die Höhen innerhalb des Gebäudes“ seien nicht mehr zeitgemäß, gibt Peter Breßer-Barnebeck die Einschätzung wieder. Diese Auffassung hatte 2014 auch Gutachter Michael Karutz (CIMA-Marketing) vertreten, der die Stadt in Hinsicht der Einzelhandelssituation seit längerem berät. „Beim Hertie-Kaufhaus kommt man an einem Abriss nicht vorbei. Wegen des mangelnden Brandschutzes und fehlender energetischer Ausstattung macht eine Sanierung keinen Sinn“, hatte er damals fest gestellt.
Gespräche haben sich ausgezahlt
„Das ist das langersehnte Licht am Ende des Tunnels,“ freut sich Bürgermeister Roland, „Geduld und Zähigkeit in den Gesprächen, die wir seit Schließung von Hertie mit einer Reihe von Investoren geführt haben, haben sich ausgezahlt.“
„Extremst positiv“, ist die spontane Reaktion von Georg Hahne, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands, auf die gute Nachricht. „Wir kriegen wieder eine Justierung unserer Eckpunkte in der Stadt.“ Zudem beweise sich damit, dass die Gladbecker Innenstadt für Investoren offenbar nicht uninteressant sei.
Das habe auch mit dem insgesamt starken Facheinzelhandel zu tun, ist Breßer-Barnebeck überzeugt. Der habe sich trotz des langen Hertie-Leerstands weitestgehend stabil gezeigt. In der nächsten Woche wird es nun ein Gespräch zwischen dem neuen Investor, der Stadtplanung und der Wirtschaftsförderung geben, um einen Zeitplan für das Projekt festzulegen.