Gladbeck. . Die Dieseltriebwagen auf der RE-14-Linie über Gladbeck-West und - Zweckel sollen ausrangiert werden. Das plant der VRR.
Gegen Ende des Jahrzehnts tut sich Besonderes auf dem Gladbecker Eisenbahn-Streckennetz: Die von Pendlern viel genutzte Regionalexpresslinie (RE) 14 von Borken über Gladbeck-Zweckel und Gladbeck-West nach Essen wird auf zeitgemäße Weise umweltfreundlich.
„Wir beabsichtigen, ab Dezember 2020 hier Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb einzusetzen. Derartige Fahrzeuge sollen langfristig eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Dieseltriebwagen darstellen“, erklärte jetzt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann.
Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr will mit dieser Maßnahme also neue, umweltfreundliche Wege beim rollenden Material gehen: Durch die Verwendung eines Energiespeichers, eines intelligenten Energiemanagements und eines günstigen Energieträgers verfügten solche Fahrzeuge gegenüber den derzeitigen, konventionellen Dieseltriebzügen über eine höhere Energieeffizienz, ergänzt der VRR. Ferner würden die Geräusch-Emissionen deutlich gesenkt, worüber sich sicherlich auch die Gladbecker Anlieger an der Bahnstrecke freuen werden.
Die Züge würden mit einer Brennstoffzelle betrieben, deren Funktionsweise sich in dieser Form bereits in der Auto- und Busindustrie bewährt habe. Da über 70 Prozent des Streckennetzes des Emscher-Münsterland-Netzes, zu dem die RE 14 gehört, nicht elektrifiziert seien, biete sich der Einsatz von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb in diesem Netz besonders an.
Umweltfreundliche Technik: als Abfallstoff entsteht lediglich Wasserdampf
Die Brennstoffzellentechnik verwandelt im Wasserstoff gespeicherte Energie in Elektrizität und Wärme um. Als Abfallstoff entsteht lediglich Wasserdampf.
Bei der Fahrzeugfinanzierung für die neue Antriebstechnik ab 2020 orientiert sich der VRR an jenem Verfahren, das auch beim künftigen Rhein Ruhr Express (RRX) und bei den S-Bahn-Linien in der Region Anwendung findet: Die Wettbewerbsverfahren für die Beschaffung und Instandhaltung der Fahrzeuge einerseits und für die Erbringung der Betriebsleistungen andererseits werden getrennt durchgeführt. Derzeit bedient die private Nordwestbahn (NWB) die RE-14-Linie.
Noch in diesem Frühjahr wird die neuen Ausschreibung für das Emscher-Münsterland-Netz inklusive der Linie RE 14 starten. Im Dezember 2018 endet der bisherige Verkehrsvertrag mit der NWB, der für den Zeitraum Dezember 2018 bis Dezember 2020 neu ausgeschrieben werden soll – mit der Möglichkeit einer Verlängerung.
Nach aktuellem Stand werden die Brennstoffzellen-Züge vom französischen Hersteller Alstom geliefert. 20 Fahrzeuge sind bestellt. Auch die Linie RB 45 (Dorsten-Coesfeld) soll auf diese Weise ausgestattet werden.