Gladbeck/Kirchhellen. Studenten der TU Dortmund und ihre französischen Gäste haben im Rahmen eines Seminars das Windrad am Brabecker Feld besichtigt.

Die „Route der Energie“ führte eine deutsch-französische Studentengruppe zur SL Naturenergie in Gladbeck. Im Rahmen eines jährlich stattfindenden Seminars der TU Dortmund kamen Studenten aus Dijon und Straßburg ins Ruhrgebiet. Die angehenden Wirtschaftsjournalisten erhielten bei dem Unternehmen einen Rundum-Einblick in die Windkrafttechnologie, in die Vermarktung von Grünstrom und die politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in Deutschland.

Die Studenten folgten zunächst der Präsentation über das Unternehmen und die allgemeine Funktionsweise von Windenergieanlagen. Anschließend durften die 20 angehenden Journalisten das Windrad am Brabecker Feld in Kirchhellen aus nächster Nähe bestaunen. Viele Studenten waren sehr interessiert und beeindruckt von dem großen Bauwerk. Die Windkraftanlage am Brabecker Feld ist mit 108 Metern Höhe baugleich mit der Anlage am Wiesenbusch.

Für die französischen Studenten ist Stromerzeugung durch Windenergie bislang noch eine Seltenheit. Ein Vergleich: Deutschland hat einen Windenergie-Anteil von 13,4 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und ist mit fast 45 000 Megawatt installierter Gesamtleistung in Europa führend bei der Nutzung der Windenergie. Der Anteil der Windenergie in Frankreich betrug im Jahr 2014 mit 9 000 Megawatt etwa 3,5 Prozent der Gesamtstromerzeugung. Bis zum Jahr 2020 plant die französische Regierung, den Windenergieanteil im Land auf 25 000 Megawatt zu steigern, davon 6 000 mit Anlagen auf See. „Das sind Absichtserklärungen, aber die französische Regierung lässt sich Zeit, diese Aufgaben anzugehen. Umso wichtiger ist es, dass unsere jungen französischen Journalisten sich jetzt schon über die konkreten Energiemaßnahmen in Deutschland informieren“, sagt Professor Eric Heilmann von der Université de Bourgogne.

Er war bei der Besichtigung ebenfalls dabei war. Am Nachmittag hatte die Studentengruppe noch nicht Feierabend. Grund: Die angehenden Journalisten mussten anschließend eine Reportage zu Erneuerbaren Energien verfassen.