Gladbeck. Der Name „Allhagen“ geht auf eine alte Flubezeichnung zurück und bezeichnet ein Flur, die allen Bewohnern des alten Gladbeck zur Nutzung offen stand.
Die Straße „Am Allhagen“ zwischen Polizeiwache und ehemaligem Finanzamt trägt einen historischen Namen, aber erst seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die rund 100 Meter lange Verbindung zur Bottroper Straße war einst die Verlängerung der Lothringer Straße – heute „Jovyplatz“. Nach dem Krieg musste der Name auf Direktive der Miltärverwaltung geändert werden: Der Name erinnerte zu sehr an das Großmachtstreben Deutschlands. Lothringen bezog sich auf das nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland an Frankreich abgetretene Gebiet. Unter den Nazis war Lothringen besetzt worden, kam unter deutsche Verwaltung und sollte nach Deutschland rückeingegliedert werden.
„Am Allhagen“ entstand 1932 im Zuge des Baus der Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude rund um den Jovyplatz. Den neuen Namen erhielt die Straße am 9. Mai 1945. Der Name ist bereits im Urkataster der Stadt von 1823 zu finden als Flurname.
Vermerkt ist dort eine Großflur „XIII Allhagen“. Sie erstreckte sich wie ein Dreieck etwa zwischen der heutigen Rentforter Straße (Weg nach Kirchhellen, jenseits der Rentforter Straße über die Hegestraße) und der heutigen Bottroper Straße (damals Vestischer Hellweg). Auch im heutigen Rentfort gibt es noch eine Flurbezeichnung „Allhagen“.
Der „Allhagen“ war ein Teil der Gladbecker Mark – ein kleiner Wald, der den einzelnen der Dorfgemeinschaft zur privaten Versorgung zur Verfügung stand (zur Brenn- und Bauholzbeschaffung). Wobei sich der Name ableitet aus dem althochdeutschen Begriff „Allmende“ – „Gemeinheit“ oder: „was allen gemein ist“; Gemeinschaftsbesitz aller Dorfbewohner.