Gladbeck. Der 34-jährige Inhaber der Glückauf-Apotheke will im Butendorfer Ärztehaus Ende des Jahres eine Apotheke mit automatischer Warenausgabe eröffnen.


Apotheker Tobias Petri führt mit der Glückauf-Apotheke einen traditionsreichen pharmazeutischen Betrieb – den zweitältesten in der Stadt. Und er hat in diesem Jahr etwas ganz Innovatives vor: Im neuen Ärztehaus in Butendorf wird der 34-Jährige eine der modernsten Apotheken im Umkreis eröffnen. Völlig aus dem Rahmen fällt ein Autoschalter, der ganz eiligen Patienten zur Verfügung stehen wird.

Den Begriff „Drive-in“-Schalter hört er in diesem Zusammenhang nicht so gern. „Das erinnert zu sehr an eine Burger-Kette.“ Dennoch: So ähnlich soll schon der Autoschalter an der neuen Apotheke funktionieren: Eilige Patienten, oder solche, denen es zu umständlich ist, ins Geschäft zu kommen, fahren auf den großzügig am Ärztehaus neben der Butendorfer Kirche geplanten Parkplatz und halten am überdachten Autoschalter: An einem Extra-Fenster (gleichzeitig Notdienstschalter) mit eigener Klingel und Priorität bei der Bedienung erhält der Kunde seine Medikamente. „So etwas habe ich in Hamburg kennengelernt und denke, das funktioniert auch hier.“

Petri ist seit 2012 Inhaber der Glückauf-Apotheke im gleichnamigen Einkaufscenter an der Wilhelmstraße, die er von seinem Vater Ulrich Petri (68) übernahm, der sie seit 1975 führte. Petri, Jahrgang 1981 und aus Rentfort stammend, studierte nach dem Abi am Ratsgymnasium in Würzburg Pharmazie und legte in Hamburg sein praktisches Jahr ab. Seit 2007 arbeitet er im väterlichen Betrieb, wo er vor allem noch zusätzliche Einblicke ins Kaufmännische bekam. 16 Voll- und Teilzeitbeschäftigte sind bei Petri beschäftigt. Demnächst – voraussichtlich am 1. Oktober – kommen zehn Mitarbeiter für den neuen Betrieb hinzu, weitere Jobs darüber hinaus nicht ausgeschlossen.

Mehrere 100 000 Euro investiert er in den rund 250 Quadratmeter großen Betrieb, der „Butendorfer Apotheke Petri“ heißen wird und künftig die Hauptapotheke sein wird (die Glückauf-Apotheke wird Filiale, dann von Janina Powierski geleitet). Rotary-Mitglied Petri ist überzeugt: „Der Betrieb einer Apotheke ist kein Selbstläufer mehr, man muss was tun.“ Neben dem Autoschalter wird eine computergestützte Warenausgabe Kern der neuen Apotheke sein: Künftig wird der Apotheker nicht mehr zu den Regalschubladen laufen, um das Medikament zu holen, sondern über die Eingabe am Kassen-PC wird das Produkt von Computerarmen aus einem verborgenen Regalsystem geholt und über ein Laufband zum Kunden gebracht.

Petri, Schalke-Fan mit Dauerkarte und selbst begeisterter Hobby-Fußballer, ist in Bottrop-Eigen zu Hause: Dort wohnt er mit Ehefrau Christiane Petri-Reers, die Apothekerin in Kirchhellen ist. Abwechslung bringt Sohnemann Julius, der eineinhalb Jahre alt „und mein größtes Hobby ist“.