Gladbeck. . Gut 600 Gladbecker schickten 2015 Beschwerden per App an die Stadtverwaltung. Häufig genannt: wilde Müllkippen, defekte Laternen und falsches Parken.
Das Gerümpel im Gebüsch um die Ecke ist einem Anwohner ein Dorn im Auge. Ein anderer kommt in Fahrt, wenn er sieht, dass rücksichtslose Zeitgenossen ihren motorisierten Untersatz abstellen, wie und wo es ihnen gerade passt. Und für manche Gladbecker immer wieder ein Kritikpunkt: Wenn sie im Dunkeln stehen gelassen werden, weil bei einer Straßenlaterne kein Licht aufgeht. Das alles sind Bürgermeldungen, wie sie bei der städtischen Beschwerde-App zu hunderten auflaufen. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 600 Hinweise, die über diesen kurzen Draht – mit einem Wisch – die Stadtverwaltung erreichten.
Per Telefon oder per Brief
Rathaus-Sprecher Tim Deffte: „Insgesamt hatten wir im Jahr 2015 rund 900 Bürgerbeschwerden.“ Wenn die Meldungen nicht per App losgeschickt wurden, griffen die Bürger zum Telefon oder setzten sich sogar hin, um schriftlich auf Mängel hinzuweisen. Die Beschwerde-App der Stadt ging im September 2013 an den Start. Tim Deffte: „Im Jahr 2014 kamen wir auf mehr als 500 Mitteilungen per App von insgesamt 860 Beschwerden.“
Ein großes Thema: Straßenschäden
Welche Knackpunkte zahlenmäßig das Gros der Meldungen ausmachen, vermag Deffte nicht zu beziffern: Die Bereiche, die besonders oft genannt werden, „tun sich eigentlich nichts“. Die erwähnte defekte Straßenlaterne oder die wilde Müllkippe zählen zu den Mängeln, auf die Gladbecker die Stadtverwaltung am häufigsten aufmerksam machen. Ebenfalls immer wieder ein Stein des Anstoßes: der Zustand der Straßen. „Schlaglöcher werden uns beispielsweise gemeldet; das war allerdings in 2015 witterungsbedingt nicht so oft wie in den Jahren davor“, sagt Tim Deffte.
Möglichst schnell Abhilfe schaffen
Ein weiteres Thema, das wiederholt Unmut erzeugt: Knöllchen. Und zwar nicht solche, die schon verteilt sind, sondern jene, die nach Ansicht aufmerksamer Bürger geschrieben werden sollten. Stadtsprecher Deffte berichtet: „Anwohner melden uns, wo falsch geparkt wurde und zum Beispiel eine Einfahrt zugestellt ist. Dem gehen wir dann nach.“
Wie auch allen weiteren Beschwerden. Deffte: „Wenn’s gut läuft, ist eine defekte Laterne oder eine wilde Müllkippe noch am gleichen Tag – oder aber am nächsten – behoben.“ Liege ein kniffliger Fall vor, „,machen wir an der zuständigen Stelle den Vorschlag: Bitte prüft doch ‘mal!“ So sei bei manchen Bürgeranliegen unter anderem die rechtliche Seite zu beachten. Ein Beispiel: Ein Wanderweg, der überflutet wird, verläuft auch auf dem Gebiet der Nachbarstadt.
Nicht immer ist die Stadt zuständig
Für fast alle Beschwerden, die im Rathaus auflaufen, sei auch die Stadtverwaltung zuständig. Deffte: „Wenn überhaupt ist das bei fünf Prozent nicht der Fall.“ Dazu gehört der Zustand der Konrad-Adenauer-Allee, eine Angelegenheit des Landes: „Ein großes Ärgernis.“ Da können auch Hinweise per App keine rasche Abhilfe schaffen.