Gladbeck. Drei Privatwagen wurden vor den Wohnhäusern mit Buttersäure überschüttet. Bereits im Oktober gab es einen ähnlichen Vorfall. Erheblicher Sachschaden.

Die perfiden Anschläge mit übelriechender und ätzender Buttersäure auf Privatfahrzeuge in Butendorf und Dorsten (WAZ berichtete) führen jetzt zu einer besonderen Maßnahme: Die Stadt Gladbeck setzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen, eine Belohnung von 1 000 Euro aus. Hintergrund ist, dass alle drei Geschädigten Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind und laut Polizei ein Tatzusammenhang nicht ausgeschlossen wird.

Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Buttersäure ist eine farblose, ätzende und übelriechende Flüssigkeit. Die Dämpfe reizen die Augen und die Atemwege.

Buttersäure dient u.a. zur Herstellung von Medikamenten, Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Cellulosebutyrat, einem schlagfesten Kunststoff.

Die Chemikalie kann im Internet bezogen werden.

„Die Stadt hat ein hohes Interesse daran, auch im Sinn der betroffenen Mitarbeiter, dass der oder die Täter möglichst schnell überführt werden“, so Christiane Schmidt von der Pressestelle der Stadt.

Wie weiter mitgeteilt wird, hat es bereits im Oktober vergangenen Jahres einen ähnlichen Vorfall gegenüber einem Verwaltungsmitarbeiter in Gladbeck gegeben. Dabei wurden der private Hauseingang und ebenfalls ein Auto durch Buttersäure beschädigt. Für weitere Auskünfte verweist die Stadt an die ermittelnde Polizei.

In allen Fällen Strafanzeige gestellt

„In allen Fällen wurde Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt“, bestätigt dort Polizeisprecherin Ramona Hörst auf Anfrage. In Gladbeck waren bei der am Samstag festgestellten Tat der vor einem Wohnhaus in der Hauszufahrt am Schulte-Rentrop-Weg abgestellte VW-Golf und VW-Beetle beschädigt worden. Die Buttersäure wurde auf die Autos und in die Lüftungsschlitze geschüttet. Das von dem Anschlag betroffene Paar arbeitet in der Stadtverwaltung. Ebenso der Besitzer des An der Seikenkapelle in Dorsten in gleicher Weise beschädigten Mazda CX 5.

Ob bereits ein Anfangsverdacht zum Tatmotiv vorliegt, wer hinter den Buttersäure-Anschlägen stecken könnte, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen. Der oder die Täter könnten demnach sowohl aus der ‘normalen’ Bevölkerung als auch aus dem internen Umkreis der Verwaltungsmitarbeiter der Stadt selbst kommen.

Kriminaltechnik hat Fahrzeuge sichergestellt

Alle betroffenen Fahrzeuge hat die Polizei sichergestellt, sie werden von Kriminaltechnikern weiter untersucht. Ein Anschlag mit schwer zu entfernender Buttersäure sei kein Bagatelldelikt, unterstreicht Ramona Hörst. „Denn das kann bis zu einem wirtschaftlichen Totalschaden am Wagen führen“, so die Polizistin. Ermittelt werde jetzt „in erster Linie mit dem Vorwurf der Sachbeschädigung“, aber auch Körperverletzung und Nötigung könnten - je nach Motivlage - vorliegen.