Gladbeck. . ZDF sendet live Pfingsthochamt. Fernsehzuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz können am 15. Mai die Predigt von Propst Müller erleben.

Das ZDF überträgt erneut einen katholischen Gottesdienst aus St. Lamberti. Mindestens eine Million Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dürften am 15. Mai live auf dem Bildschirm erleben, wie Propst André Müller mit Gläubigen ab 9.30 Uhr ein einstündiges Pfingsthochamt zelebriert.

Für St. Urbanus Buer eingesprungen

Nach dem Jahr 2014 ist es bereits das zweite Mal, dass die Mainzelmänner aus der Kirche an der Horster Straße einen Gottesdienst senden. Propst André Müller: „Wir haben diesen Fernseh-Gottesdienst kurzfristig übernommen.“ Ursprünglich sei geplant gewesen, in St. Urbanus Buer vor Ort zu sein – doch aus organisatorischen Gründen musste die Nachbargemeinde absagen. „Unser Bischof hat uns gebeten, einzuspringen“, sagt Müller. Denn längst nicht jede Gemeinde im Bistum eigne sich für solch einen Live-Gottesdienst. Kriterien seien beispielsweise: ein telegenes Gotteshaus und eine schöne Kirchenmusik. Müller: „Da kommt nur eine Handvoll Kirchen in Frage.“

Viel Freude, gut für das Image der Stadt

Die bischöfliche Bitte habe die Gladbecker am 25. Januar erreicht. Zwei, drei Tage Bedenkzeit, so der Propst, habe man sich erbeten – „schließlich ist so ein Fernseh-Gottesdienst nicht mal eben gemacht.“ Allein mehr als 100 Ehrenamtliche seien im Sommer 2014 im Einsatz gewesen. Doch dann sei die Entscheidung gefallen: „Wir nehmen die Herausforderung an.“ Zu bedenken sei dieses Mal außer der knappen Vorbereitungszeit: Einige der sonst ehrenamtlich Engagierten in der Gemeinde könnten über die Pfingstzeit verreist sein und deswegen als tatkräftige Unterstützer ausfallen. Aber, so sagt André Müller: „Der Fernseh-Gottesdienst hat uns beim vergangenen Mal viel Freude bereitet und ist auch gut für das Image der Stadt. So eine Live-Übertragung aus Gladbeck gibt’s auch nicht jeden Tag.“

Aufgaben-Vielfalt

Hinter den Kulissen eines solchen Fernseh-Gottesdienstes wirken viele Kräfte. Neben der Crew des Senders sind auch aus der Gemeinde Dutzende Ehrenamtliche im Einsatz.

„Da sind allein etwa 20 Personen, die den Telefondienst übernehmen, bis zum Abend ist eine Hotline geschaltet“, erläutert Propst André Müller.

Lektoren, Chormitglieder, Helfer zur Unterstützung des ZDF-Teams beim Auf- und Abbau sowie beim Catering sind nur einige der vielen Beteiligten.

Bereits in Kürze trifft sich der Propst mit „Mainzelmännern“, um technische und inhaltliche Aspekte zu besprechen: „Dann sollte das Drehbuch auch stehen.“ Für ihn ist der Inhalt der Predigt bereits klar: „Aus der normalen Pfingstliturgie habe ich ein Thema herausgelöst: ,Der heilige Geist als Beistand’.“ Dabei habe er die Fernseh-Zielgruppe im Kopf: „Das sind häufig Menschen, die nicht mehr zu den Gottesdiensten in die Kirche gehen können.“ Verlässlicher, steter Beistand – quasi standby – dieses Thema ist in Müllers Augen „ein schöner Ductus für Pfingsten“. Während der Propst für die liturgische Leitung samt Predigt verantwortlich zeichnet, liegt die musikalische Gestaltung in Händen von Kantor Konrad Suttmeyer.