Gladbeck. . Seit Beginn des neuen Schulhalbjahres steht Anne Frieß an der Spitze der Regenbogengrundschule.

Schulleiterstellen sind nicht gerade die begehrtesten Jobs. Oftmals müssen die Stellen mehrfach ausgeschrieben werden. Anne Frieß musste nicht lange überlegen, als die Leitung der Regenbogenschule, Bülser Straße, zu besetzen war: „In dieser Funktion in meiner Heimatstadt an einer Schule mit so gutem Ruf zu arbeiten – einfach toll.“

Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres ist die 41-Jährige in das Chefinnenzimmer der Grundschule an der Bülser Straße gezogen und nach erst ein paar Tagen im Amt natürlich noch vollauf damit beschäftigt, sich in die Strukturen und Besonderheiten ihrer neuen Schule einzuarbeiten.

Sie will zwar „von Beginn an die Ansprechpartnerin in allen Fragen sein“, ist aber trotzdem froh, dass ihre Vorgängerin Brunhild Thiesing noch bis zum Schuljahresende vor Ort ist, sie unterstützt und ihr den einen oder anderen Tipp geben kann.

Jede Menge Verwaltungsarbeit

Schließlich trägt sie jetzt die Verantwortung für die mit 311 Kindern und 16 Lehrkräften größte Grundschule in Gladbeck, die zudem als Alleinstellungsmerkmal Ganztagsklassen anbietet. Das sind Klassen, in denen die Kinder verbindlich von 8 bis 15 bzw. 16 Uhr beisammen sind, in denen sich Unterricht mit Vertiefungs- und mit Erholungsphasen abwechselt. Neuland ist das für Anne Frieß, die zuletzt sechs Jahre Konrektorin an einer Grundschule in Kirchhellen war.

In dieser Funktion hat sie schon einen Vorgeschmack auf die Aufgaben einer Schulleiterin bekommen: „Das bedeutet jede Menge Verwaltungsarbeit. Das liegt nicht jedem“, sagt Anne Frieß. Ihr schon: „Ich organisiere gerne.“ Nach sechs Jahren als Stellvertreterin habe sie zudem den Wunsch verspürt, „selber die Zügel in die Hand zu nehmen“. Dass andere sich um Schulleiterjobs nicht gerade reißen, liegt ihrer Meinung nach auch an der Bezahlung. „Das Gehalt ist kein großer Anreiz.“

Die 41-Jährige hat das nicht davon abgehalten, sich – als einzige übrigens – um die Stelle zu bewerben. Sie sieht auch ganz gelassen den Herausforderungen entgegen, die auf sie zukommen: Mehr als 100 Anmeldungen liegen an der Regenbogenschule für das nächste Schuljahr vor. „Wir werden erstmals vier Züge einrichten, davon zwei Ganztagsklassen.“ Das wiederum setzt voraus – noch eine organisatorische Aufgabe – dass die Grundschule dann alle ihr zugedachten Räume in der benachbarten ehemaligen Hauptschule nutzen kann.

Eigene Akzente setzen

Trotz aller neuen Herausforderungen hat Anne Frieß sich selbstverständlich auch schon Gedanken darüber gemacht, wo sie an ihrer neuen Wirkungsstätte eigene Akzente setzen möchte. Ganz wichtig ist ihr die Zusammenarbeit mit den Eltern: „Mir ist es ein großes Anliegen, Ziele gemeinsam zu erarbeiten – mit dem Kollegium und mit der Schulpflegschaft.“ Als zukünftigen Schwerpunkt will die neue Schulleiterin, die auch eine Ausbildung zur Mediengestalterin absolviert hat, die Computerarbeit in den Klassen ausbauen und verstärken.

Unterricht gibt Anne Frieß übrigens auch noch, acht Stunden in der Woche stehen auf ihrem Stundenplan. Kein Problem für sie, denn sie organisiert nicht nur gern, sie ist Lehrerin geworden, „weil ich Spaß daran habe, mit Kindern zu arbeiten“.