Gladbeck. . Wer Einbrechern Paroli bieten will, kommt nicht umhin, seine eignen vier Wände sichern zu lassen – vom Fachmann.
Seit über 26 Jahren im Geschäft ist Hans Jürgen Haufe. Er ist Ansprechpartner und Vertrauensperson in einem, hat seine Werkstatt von der Bottroper Straße nun in die Innenstadt an die Lamberti-straße 1 verlegt, um noch näher an seinen Kunden zu sein. Sein Spezialgebiet: Einbruchschutz, Schließanlagenbau, 24-Stunden-Schlüsseldienst. Die Erfahrung des 67-Jährigen mit den bösen Buben: „Einbrüche und Einbruchsversuche nehmen immer mehr zu.“
Immerhin 197 Einbrüche gab es im Jahr 2014, die aktuellen Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Sie werden erst im März bei der Vorstellung des Kriminalitätsberichts vorgestellt, so Michael Franz, Sprecher der Kreispolizeibehörde. Betrachtet man die 2014er Zahl, so wird deutlich, dass rein statistisch an jedem zweiten Tag eine Gladbecker Familie von den ungebetenen Gästen heimgesucht wurde. Das will natürlich keiner und drum ist Vorbeugung das Gebot der Stunde.
Sowohl Kriminalpolizei – Franz: „Ein Termin unter der Rufnummer 02361/55 33 44 ist immer empfehlenswert“ –, als auch Firmen für Sicherheitstechnik können mit Rat und Tat helfen. Das Zauberwort heißt hier Vorbeugung. Die wird auch praktiziert, zunehmend erfolgreich. Denn Franz kann bestätigen, dass „der Anteil der Versuchsstraftaten zunimmt“. Das heißt, wegen guter Sicherungen bleibt es oftmals nur beim Versuch. Franz: „Die Täter haben es eilig. Wenn es bei Tür und Fenster schwierig wird, dann lassen sie ab. Fast jede zweite Tat bleibt so im Versuch stecken.“ Dabei gilt: Die Haustür ist immer abzuschließen und ein Fenster auf Kippe geht gar nicht. Zudem sollte sich kein Bürger scheuen, bei verdächtigen Beobachtungen die 110 zu wählen. „Jeder Hinweis ist für uns wichtig.“
Deshalb sollten ungesicherte Wohnungen und Häuser der Vergangenheit angehören, findet Hans Jürgen Haufe. „Vielfach reicht den Ganoven bei Fenstern und Türen ein kleiner Schraubenzieher, dann dauert es nur Sekunden“, sagt Haufe, dem es nicht darum geht, besonders viel zu verkaufen. Vielmehr will er seinen Kunden das Gefühl geben, dass sie gut beraten und beim Fachmann bestens aufgehoben sind. Zusammen mit seinem Team aus Altgeselle Peter Oster und Nachwuchskraft Andreas Oster fährt er die Parole: „Wir sichern Eigentum, planen und beraten.“ Denn eins ist in der Sicherheitsbranche ganz wichtig: „Die fachgemäße Montage ist das A und O.“
Pilzkopfverriegelung gegen Aufpreis
Bei fabrikneuen Fenstern ist es mittlerweise Standard, dass eine sogenannte Pilzkopfverriegelung gegen einen kleinen Aufpreis mit verkauft wird. Dies sollte man unbedingt tun, so Haufes Empfehlung, doch bei älteren Fenstern und Terrassentüren ist die nachträgliche Montage sehr teuer. „Das kann sich nicht jeder leisten.“ Hier empfiehlt er andere Maßnahmen wie Fensterstangenverschlüsse von namhaften Herstellern, Scharnierseitensicherung, Panzerrosetten um den Schließzylinder, Bandaushebesicherungen und Panzerriegel, die über ein zweites Schloss in der Tür von außen geöffnet werden können.
Gerade diese auch von außen sichtbaren Sicherungen lassen Einbrecher zögern, die vielfach den Tatort vorab ausspionieren. „Solche Maßnahmen schrecken ab“, weiß Haufe.
Seine Auftraggeber sind u. a. die Stadt sowie fast alle Hausverwaltungen in Gladbeck. „Ich habe einen guten Namen und bin über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.“ Auch bei seinem zweiten Standbein, dem Schlüssel-Notdienst, setzt er auf Seriosität und warnt vor schwarzen Schafen. Sein Tipp, um sich nicht unbeabsichtigt auszuschließen: „Bevor ich die Tür zuziehe, muss der Schlüssel von außen ins Schloss gesteckt werden. Dann kann die Tür ruhig zufallen, da ich den Schlüssel beim Abschließen ja in der Hand halte.“