Gladbeck. Krankenkassen unterstützen offenbar Antrag zum Ausbau der Urologie und der Neurologie. St. Josef-Hospital in Horst muss aber wohl Betten abbauen.

Noch laufen die Verhandlungen zur von der Politik beschlossenen bundesweiten Reformierung der Krankenhausstrukturen hinter verschlossenen Türen, aber erste Eckpunkte dringen bereits an die Öffentlichkeit, die auch das St. Barbara-Hospital betreffen. Mit der Reform sollen Schwächen beseitigt und die Stärken der Kliniken belohnt sowie die Pflege verbessert werden, um die Qualität der Krankenhausversorgung insgesamt zu steigern. Dazu hat nun die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen Vorschläge für den Planungsraum Gelsenkirchen vorgelegt, der auch die Gladbecker und Bottroper Krankenhausstandorte umfasst.

Demnach wird befürwortet, die Urologie am Barbara Hopital, die einen hervorragenden Ruf hat, auszubauen (ebenso Marienhospital Bottrop). Zu Lasten der Klinik für Urologie am Bergmannsheil in Buer, die mit ihren 32 Betten geschlossen werden soll. Berthold Grunenberg, Geschäftsführer der Katholischen Kliniken Emscher Lippe (KKEL) möchte ungern auf weitere Details im Vorschlagspapier eingehen, „um bei den aktuell laufenden Gesprächen nicht unsere Verhandlungsziele zu gefährden“.

Neurologie eine weiere Stärke

Er bestätigt aber, dass er beantragt habe, die Bettenzahl der Gladbecker Urologie weiter auszubauen. Wie berichtet, ist bereits der Ausbau des Privatbettenbereichs im ehemaligen Labortrakt des Gladbecker Hauses ab April geplant. Kein Geheimnis ist auch, dass die Neurologie eine weitere Stärke im KKEL-Verbund ist. Dazu bestätigt Grunenberg, dass auch hier eine Ausweitung der Bettenkapazität beantragt sei.

Ziel sei es bei den Verhandlungen „für alle drei KKEL-Standorte etwas zu erreichen“, sagt der Geschäftsführer. Das St. Antonius-Krankenhaus in Kirchhellen mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sei bekanntermaßen ein wichtiges und anerkanntes Standbein.

Gleichwohl der zu erwartenden Stärkung der Parade-Bereiche muss sich Grunenberg auch auf Einschnitte einstellen. So soll das St. Josef-Hospital in Horst nach Vorstellung der Krankenkassen einzelne Betten der Chirurgie und der Inneren abbauen. Für Grunenberg kein allzugroßes Problem, da hier die Bettenkapazität auch über der bisherigen Normauslastung gelegen habe.

Weit mehr schmerzen dürfte, dass der angestrebte Ausbau einer geriatrischen Abteilung nicht von den Kassen unterstützt wird, die hierzu wohl das Marienhospital bevorzugen. Grunenberg erwartet, dass die Verhandlungen mit dem Krankenkassen im Mai abgeschlossen sind und dann feststehe, wie genau sich die KKEL-Kliniken und die weiteren Krankenhäuser im Emscher-Lippe-Raum künftig aufstellen.