Gladbeck. . In Rentfort Nord gibt es ein neues Zuhause für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die offizielle Eröffnung war am Freitag, 22. Januar.

Nicht nur im Sonnenschein macht der Neubau der Awo-Wohnstätte Rentfort an der Berliner Straße 5/Ecke Karl-Arnoldt-Straße eine gute Figur. Bunte Rechtecke auf weißer Fassade sorgen dafür, dass das viergeschossige Gebäude, das schon in wenigen Tagen ein neues Zuhause für 24 Menschen mit psychischen Erkrankungen sein wird, ein echter Hingucker ist. Nach rund einjähriger Bauphase wurde der Neubau mit 24 Einzelzimmern gestern mit einer kleinen Feier offiziell eröffnet.

Bauherr ist der Awo-Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen, der das rund 2,8 Millionen teure behindertengerechte und barrierefreie Gebäude – finanziert mit einem 19-prozentigen Eigenanteil sowie gefördert von Land und Stiftung Wohlfahrtspflege – errichten ließ. Bürgermeister Ulrich Roland, Vertreter des örtlichen Awo-Stadtverbandes und die Spitze des Awo-Unterbezirks zeigten sich begeistert vom Neubau. Dieser schafft keine zusätzlichen Plätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen, sondern dient der Modernisierung des vorhandenen Angebots.

Christian Bugzel, Awo-Unterbezirksvorsitzender, lobte die Baufirma, die prima Arbeit geleistet hat, und wies auf die „gute Nachbarschaft zu anderen Awo-Einrichtungen“ hin. Der Neubau mit Erdwärmepumpe und LED-Beleuchtung samt modernstem Sicherheitskonzept ist ein Ergänzungs- und Ersatzbau zum Reinhold-Esner-Haus in Brauck am Busfortshof. Letzteres Gebäude ist 22 Jahre alt, wird im kleineren Maßstab umgebaut. Bis auf drei Doppelzimmer und ein Krisenzimmer für spontan auftretende Fälle werden dort ebenfalls Einzelzimmer geschaffen.

70 psychisch erkrankte Menschen sind in Gladbeck von der Awo untergebracht; 34 von ihnen wohnen bislang am Busfortshof, 36 in stationären Außenwohngruppen, sagt Harry Junghans, Geschäftsführer des Awo-Unterbezirks. Ins neue Haus ziehen zum 1. Februar elf Menschen aus dem Busfortshof und 13 aus Außenwohngruppen. Sie bilden mit jeweils vier Personen eine Wohngruppe, zu der Wohn-, Aufenthalts- und Essbereich gehören.

Im Erdgeschoss gibt es zudem Büro und Räume für Tagesbetreuung und Beschäftigungstherapie. Besonderheit: Die Räumlichkeiten hier sind auch nutzbar für Veranstaltungen, da es separate Zugänge gibt, so dass Bewohner nicht gestört werden können.

Wohnstättenleiterin Alexandra Sollbach, die für beide Häuser zuständig ist, lobt die Wohngruppen, die einen familiären Charakter haben und sagt: „Das Haus soll ein liebenswerter Raum werden.“ Dem pflichtete der stellvertretende Heimbeiratsvorsitzende und Bewohner Ulrich Eckert in seiner Dankesrede bei und wünscht allen „einen Start in eine gute Zukunft“.