Gladbeck. . Bei der Veranstaltung zur Befreiung des Konzentrationslagers am 27. Januar vor 71 Jahren spricht Rudolf Dreßler im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Gladbeck.
71 Jahre liegt er zurück, der Tag, an dem Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreiten. Damit jener 27. Januar 1945 mit seiner großen historischen Bedeutung unvergessen bleibt, organisiert das Bündnis für Courage Gedenkveranstaltungen, in denen beispielsweise Politiker, Nachfahren von getöteten und überlebenden Verfolgten und vor allem auch die junge Generation zu Wort kommen. So wird es auch wieder am Mittwoch, 27. Januar, im Dietrich-Bonhoeffer-Haus sein. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.
Aktuelle Situation
Gut 300 Menschen besuchten die Veranstaltung im vergangenen Jahr, als Rednerin Chaja Kaufmann bewegend über ihre jüdische Familie sprach. Diesmal hat das Bündnis für Courage Rudolf Dreßler eingeladen, der in den Jahren 2000 bis 2005 Botschafter in Israel war. Bündnis-Sprecher Roger Kreft sagt: „Er hat mich am 1. Mai 2010 total begeistert; ich bin gespannt, ob er auch die aktuelle Flüchtlingssituation anspricht.“
Roger Kreft selbst will dies tun, denn: „Die braunen Kräfte werden immer stärker.“ Die vermehrten „fremdenfeindlichen und rassistischen Auswüchse in Deutschland“ seien erschreckend.
Berührende Musik
Nicht nur Kreft wird ein paar Worte zur Begrüßung sprechen, sondern auch Bürgermeister Ulrich Roland. Sicherlich hätte das Bündnis für Courage auch gerne Judith Neuwald-Tasbach – wie im Vorjahr – an diesem Abend zu Gast. Doch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, der auch Gladbecker angehören, müsse an diesem besonderen Tag vielen Verpflichtungen nachkommen. Kreft: „Sie hat einen Termin nach dem anderen. Sie will dennoch versuchen, zu uns zu kommen.“
Themen beim Treffen
Die Aktiven des Bündnisses für Courage treffen sich wieder am Dienstag, 19. Januar, um 18.30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Postallee 12.
Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Themen: Rückblick auf die Stolperstein-Verlegung 2015, die aktuelle Flüchtlingssituation und rassistische Übergriffe.
Der Bündnissprecher wird die etwa zweistündige Gedenkveranstaltung moderieren. Also wird er auch den musikalischen Part ansagen: die „Grenzgänger“. Roger Kreft erzählt: „Ich bin durch Zufall auf diese Gruppe aus Bremen gestoßen, das sind ganz tolle Musiker!“ Die mehrfach ausgezeichnete Gruppe werde Stücke aus ihrer CD „und weil der Mensch ein Mensch ist“ vortragen: „Widerstandslieder aus den Konzentrationslagern“. Im vergangenen Jahr hatten die „Untertanen“ mit ihrem Gesang das Auditorium berührt. „Sie können diesmal nicht dabei sein, weil sie ein Programm für Flüchtlinge vorbereiten“, so Kreft.
Eine Überraschung
Erneut beteiligt sind diesmal Schüler des Heisenberg-Gymnasiums. Was die jungen Leute mit ihrer Lehrerin Dr. Carmen Giese für die Gedenkveranstaltung erarbeitet haben, kann Roger Kreft noch nicht sagen: „Was sie vorbereiten, wird eine Überraschung sein.“