Gladbeck. Der Krusenkamp wurde in den 60er Jahren gebaut. Der Bauernhof gehörte zu einem schon um das Jahr 1000 erwähnten Höfeverbund.

Die Straße Krusenkamp in Mitte-Ost erinnert an den ehemaligen Hof Kruse, den es viele Jahrhunderte lang in diesem Teil Gladbecks gab.

Der „Krusenkamp“ war ein eingehegtes Feld des Hofes Kruse und gleichzeitig eine Flurnamenbezeichnung. Der Hof selbst stand laut Katasteramt der Stadt an der heutigen Voßstraße, in Höhe der Häuser Nr. 100 bis 104. Er ist im Gladbecker Urkataster von 1823 namentlich aufgeführt. Der Kruse-Hof gehörte zur Höfegruppe Allinghof (im Urkataster: „Adlichhof“). Zu der Höfegruppe zählten laut Heimatverein neben Kruse die Höfe Allinghof, Hegemann, Dume sowie der Kotten Nie.

Der etwa 700 Meter lange Krusenkamp gehört zu den neueren Straßen: Ein erster Abschnitt ab Bülser Straße wurde 1963 gebaut, der zweite bis Buersche Straße 1969. Die Straße wurde hauptsächlich zur Erschließung des kleinen Gewerbegebietes gebaut, u.a. siedelte sich dort der legendäre, längst verschwundene Getränke-Abfüller „Canada Dry“ an, ebenso der Abwasserspezialist Oswald Schulze, der als Sanitär- und Heizungsbetrieb begann.

Der Hof Kruse gab übrigens zwei weiteren Straßen ihren Namen: Krusestraße hieß das erste Teilstück der heutigen Konrad-Adenauer-Allee, das zwischen Voß- und Lange Straße (dort, wo die ältere Bebauung steht) gebaut wurde. Auch die Hofstraße, die kleine, abgebundene Wohnstraße zwischen Bülser- und Kastanienstraße, ist nach ihm benannt.