Gladbeck. . Bei der Sternsingeraktion ziehen Gladbecker Kinder und Erwachsene von Haus zu Haus, bringen Segen und bitten um Spenden für Hilfsprojekte.

Gut 200 Mädchen und Jungen samt Gefolge machten sich bei der Sternsingeraktion 2015 in Gladbeck auf den Weg, um als kleine Könige den Menschen den Segen „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) zu bringen und um eine Spende zu bitten. Mit Erfolg: Mehr als 40 000 Euro landeten in den Sammelbüchsen.

In Bolivien und weltweit

Und auch in diesen Tagen schellen Kinder als Kaspar, Melchior und Balthasar an den Haustüren in Brauck, Zweckel und all den anderen Stadtteilen, um klingende Münzen für Kinder in Not in aller Herren Länder zu sammeln. Die deutschlandweite mittlerweile 58. Aktion steht diesmal unter dem Titel „Segen bringen – Segen sein. Respekt für Dich; für mich; für andere – in Bolivien und weltweit.“

„Schwierig, Leute zu motivieren“

Gestern zogen beispielsweise die ersten kleinen gekrönten Häupter der Gemeinde St. Lamberti und in Rentfort von Haus zu Haus, erzählten den Gladbeckern in Liedern und Gedichten von der Geburt Jesu. Andere „Amtskollegen“ – so 62 Kinder in Heilig Kreuz – waren bereits am Sonntag unterwegs. „Bei uns in St. Johannes sind 37 Sternsinger gelaufen“, sagt Ulla Meyer, eine der Mitorganisatorinnen vor Ort in den Gemeinden, „das sind ein paar mehr als im vorigen Jahr.“

Abschluss-Gottesdienste

Einen Gottesdienst zum Abschluss feiern die Sternsinger am Sonntag, 10. Januar, in St. Lamberti an der Horster Straße. Die Messe beginnt um 11.15 Uhr. Auch in St. Josef und St. Franziskus kommen die Mädchen und Jungen, die Segen bringen und Spenden sammeln, zu einem Abschluss-Gottesdienst zusammen. Er beginnt um 10 Uhr in der Kirche an der Hegestraße.

Bereits für Mittwoch, 6. Januar, sind die gekrönten Häupter, die bei der Aktion mitmachen, zu einem Fest-Gottesdienst in St. Lamberti eingeladen. Beginn ist um 18 Uhr.

Christiane Günthör, die sich organisatorisch unter anderem um den Bereich Ellinghorst kümmert, stellt hingegen fest: „Generell nimmt das Interesse ab, bei der Aktion mitzumachen. Es wird immer schwieriger, Leute zu motivieren.“ Der „Freizeitstress“ der Kinder erweise sich oftmals als Hürde: Zwischen Musikunterricht, Sportverein und anderen Aktivitäten bleibe kein Platz mehr für die heiligen drei Könige. 45 Mädchen und Jungen plus 15 Erwachsene sind’s diesmal, die in bunten Gewändern singend die Ellinghorster besuchen. Dabei, so betont Günthör, spiele die Konfession eigentlich keine Rolle, die Ökumene ist längst auch beim Dreikönigssingen angekommen: „Es sind zum Beispiel auch evangelische Sternsinger dabei. Schließlich geht’s ja um eine gute Sache.“

Manche kleine Könige bleiben ihrem Amt auch treu, wenn sie den Kinderschuhen entwachsen sind. „Viele laufen als Betreuer mit“, berichtet Christiane Günthör.

Oder sie schlüpfen selbst noch einmal ins Prunkgewand. Wie die elf Damen und Herren, die am Samstag, 9. Januar, durch Restaurants und Lokale in der Innenstadt ziehen. 19 Jahre alt ist die jüngste Teilnehmerin, die ältesten in der Gruppe sind über 40. Zu letzteren zählt auch Propst André Müller, der mit dem Akkordeon die Gruppe begleitet. Zwischen 19 und 22.30 Uhr wollen die Sternsinger voraussichtlich 13 Stationen besuchen.

Lieder-Repertoire erweitert

Diese Sternsingeraktion mit erwachsenen Akteuren erlebte im Jahr 2014 ihre Premiere. Ihr Lieder-Repertoire haben die Teilnehmer inzwischen erweitert. Im vorigen Jahr kamen mehr als 1000 Euro als Spendengelder zusammen. Große wie kleine Könige hoffen, dass auch bei der diesjährigen Aktion die Gladbecker bereitwillig ihre Geldbörsen zücken.