Gladbeck. . Ausbau der B 224 zur Autobahn auf dem Stadtgebiet fand nach über dreistündiger Debatte Zustimmung.
Der Rat der Stadt Gladbeck hat entschieden: Die B 224 soll auf Gladbecker Stadtgebiet zur Autobahn ausgebaut werden. Nach über dreistündiger, teils emotional geführter Debatte gab Donnerstagabend eine breite Mehrheit grünes Licht für eine Vereinbarung zwischen Stadt, Land und Bund über einen Ausbau ab dem A-2-Autobahnkreuz, dessen Kernstück ein rund 1,5 Kilometer langer Tunnel sein wird.
Als „eine Entscheidung von historischer Bedeutung für die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder“ kennzeichnete Bürgermeister Ulrich Roland die Bedeutung dieses „Jahrhundertprojekts“ für Gladbeck. Das Thema A 52 bewege die Stadt, die unter der vielbefahrenen Bundesstraße, die mitten durch die Stadt führt, seit Jahrzehnten leide.
An dem Projekt, das vom Bund mit 130 Mio Euro finanziert werden soll, beteiligt sich das Land mit weiteren 12 Mio Euro Städtebauförderungsmitteln, an denen wiederum die Stadt einen Anteil von ca. 2,4 Mio Euro haben wird. Bei den Verhandlungen in Berlin musste die Stadtspitze allerdings eine Kröte schlucken, wie die in der Minderheit gebliebenen Gegner im Rat kritisierten: Das A2/A 52-Kreuz vor Wittringen wird mit einem Überflieger gebaut werden. Gefordert worden war ein weniger sichtbarer Unterflieger.
Damit unterscheidet sich die jetzige Planung nicht wesentlich von dem Angebot, das die Gladbecker 2012 im Ratsbürgerentscheid mehrheitlich ablehnten. Es wird zwar mehr Lärmschutz bis zur Stadtgrenze Buer geben, Flüsterasphalt und auch mehr Lärm- und Sichtschutz vor Wittringen. Den Kritikern reicht das nicht, sie sehen in einer Zustimmung zu dem erneuten Angebot eine grobe Missachtung des Bürgervotums. Befürworter verwiesen darauf, dass der jetzige Zustand der B 224 unhaltbar, die Bundesstraße ohnehin eine Autobahn mit Ampeln sei.
„Mehr geht nicht. Das ist ausverhandelt“, sagte Roland deutlich vor dem Rat. Auch er habe den Ratsbürgerentscheid respektiert, nachdem aber Land und Bund 2013 den Ausbau der A 52 auf Bottroper Gebiet bis zum A2 Kreuz ankündigten, brachte das Gladbeck in eine Zwangslage. Damit entstand Handlungsdruck, da mit einer Zunahme des Verkehrs auf der B 224 zu rechnen war. Das wäre zum Schaden der Bürger.