. Erstmals nach fast 20 Jahren investiert die Gladbecker Wohnungsgesellschaft wieder in öffentlich geförderten Mietwohnungsbau.

Erstmals nach fast 20 Jahren – seinerzeit war es das Haus Feldhauser Straße 260 – investiert die Gladbecker Wohnungsgesellschaft GWG wieder in öffentlich geförderten Mietwohnungsbau. Auf dem rd. 4000 qm großen Areal zwischen Riesener Straße, Lindenstraße und Bülser Straße in Gladbeck-Ost baut das (fast) stadteigene Wohnungsunternehmen vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 32 barrierearmen Wohnungen. Die Pläne stellten GWG-Geschäftsführer Thomas Balke und Architekt Dr. Christian Schramm jetzt im Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschuss vor.

Damit wird das ehemalige Betriebsgrundstück der Firma Völker Tiefbau nach jahrelangem „Dornröschenschlaf“ wieder genutzt. Geplant sind dort 15 Vier-Zimmer-Wohnungen, neun Drei-Raum-Wohnungen und acht Wohnungen mit zwei Zimmern. „Dieser Mix, insbesondere die Schwerpunktsetzung auf große Wohnungen, beruht auf unseren Erfahrungen aus Kundenkontakten. Hier besteht eine große Nachfrage in Gladbeck,“ betont Thomas Balke. Von den Mitgliedern des Ausschusses wurde die geplante Entwicklung einhellig begrüßt. Der Standort biete sich aufgrund seiner citynahen Lage, seines attraktiven Wohnumfeldes und seiner guten Infrastruktur für eine solche Wohnnutzung sehr geht gut an.

Die GWG rechnet mit dem Baubeginn im Frühjahr 2016, im Sommer 2017 sollen die 32 Wohnungen dann bezogen werden können.

Die Bebauung des ehemaligen Völker-Grundstücks stand schon einmal auf der Agenda der GWG. 1997 kündigte der damalige Geschäftsführer Dr. Harald Kloetsch den Bau von zwölf Winkelhäusern mit Atrium an. Seinerzeit wollte die GWG allerdings als Bauträger auftreten und die Häuser anschließend verkaufen. Doch wie viele andere Pläne zerschlugen sich auch diese in den äußerst turbulenten Jahren beim Wohnungsunternehmen: Drei Geschäftsführer nacheinander wurden aus unterschiedlichen Gründen fristlos entlassen, die GWG taumelte finanziell am Abgrund.

Erst unter der Leitung der Essener Allbau GmbH, die im Oktober 2010 die Regie übernahm, ist die GWG wieder in ruhiges Fahrwasser geraten. Die Finanzen sind – allerdings auch, weil etwa 400 der seinerzeit rd. 2000 Wohnungen verkauft werden mussten – wieder in Ordnung, das Wohnungsunternehmen investiert seit geraumer Zeit wieder in die Sanierung des lange vernachlässigten Altbaubestandes.

Und mit dem Bauprojekt in Gladbeck-Ost (Investitionssumme 6,5 Millionen Euro) kann sie sich endlich auch wieder auf das besinnen, was bei der Gründung vor 60 Jahren – zehn Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, der in Gladbeck fast jede vierte Wohnung unbewohnbar gemacht hatte – ihre eigentliche Aufgabe war: attraktiven Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu schaffen.