Gladbeck. . Rat stimmt über das erneute Ausbau-Angebot ab. Die Linke stellt einen Antrag zur Durchführung eines erneuten Ratsbürgerentscheid.
Das Angebot zum Ausbau der A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet, über das der Rat der Stadt am Donnerstag entscheidet, ist im Prinzip jenes, das auch 2012 auf dem Tisch lag: Ab dem A 2/A 52-Kreuz vor Wittringen mit Überflieger wird die B 224 zur Autobahn mit ca. 1,5 km langem Tunnel von Phönix- bis Grabenstraße ausgebaut. Und wie 2012 würde sich Gladbeck mit 2 Mio Euro an den Tunnelkosten beteiligen. Ergänzt wird das Angebot durch mehr und verbesserten Schallschutz in Butendorf-Ost und Mitte-Ost bis Buer, ebenso durch Sichtschutz vor Wittringen.
Stimmt der Rat diesem Angebot zu, wird so gebaut. Lehnt er ab, bauen Bund und Land die B 224 in Bottrop zur Autobahn aus bis zum A 2-Kreuz mit Überflieger auf Gladbecker Gebiet – mit der Konsequenz, dass erheblich mehr Verkehr durch die Stadt fließen würde, ohne dass die Bewohner durch Tunnel und Lärmschutzwände geschützt wären, listet die Verwaltung die Folgen in der Vorlage für den Rat auf.
Darüber hinaus wäre noch eine dritte Entscheidungsmöglichkeit denkbar, die in der Ratsvorlage thematisiert wird, weil die Fraktion Die Linke den Antrag dazu stellt: Der Rat lässt wieder die Bürger über die Gladbecker Beteiligung an den Tunnelkosten in Höhe von 2 Mio Euro abstimmen. Im Unterschied zu 2012, als Land und Bund zusicherten, bei einem „Nein“ der Bürger die Ausbauplanungen nicht fortzuführen, gibt es diese Verknüpfung diesmal ausdrücklich und wohl ganz bewusst nicht. Vielmehr heißt es in der Vorlage: Bund und Land würden trotz einer Ablehnung der Bürger die B 224 in Gladbeck zur A 52 ausbauen, jedoch nicht mit geschlossenem Tunnel, sondern mit einem Mix aus Galerie (halboffen) und Tunnel mit nur 550 Metern Länge.
Da wurde wohl das Modell von Ex-NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) von 2007 flugs aus der Schublade gezogen.