Gladbeck. Drastische Kritik an Ausbau-Befürwortern, Bürgermeister, SPD und der eigenen Partei. Vorsitzender Salfeld: „Wir lassen uns nicht den Mund verbieten“.

Mit deutlichen Worten und in teilweise drastischer, gar beleidigender Ausdrucksweise äußert der Vorsitzende der Grünen Jugend, Nico Salfeld, im Vorfeld der Ratsentscheidung zum A 52-Ausbau erneut seinen Protest. Er spart dabei wie zuvor nicht mit harscher Kritik an der grünen Ratsfraktion, an der SPD und Bürgermeister Roland.

Schande für Gladbeck

Das Ergebnis der Entscheidung im Rat über den erneuten Entwurf zum Ausbau sei klar, so Salfeld. Doch wenn der Bürgermeister glaube „dass wir als Grüne Jugend Gladbeck diese Schande für Gladbeck einfach so hinnehmen, dann hat er sich wahrhaftig geirrt! Wir haben uns seit unserer Gründung Anfang dieses Jahres immer dafür stark gemacht, diesen Ausbau, diesen Skandal für Gladbeck zu verhindern und den Herren und Damen von der SPD klar zu machen, dass man sich an Aussagen zu halten hat.“ Mit Letzterem bezieht sich Salfeld auf den Ratsbürgerentscheid von 2012 und den Kooperationsvertrag zwischen SPD und Grünen, in dem es heißt: „Das Ergebnis des Ratsbürgerentscheids betrachten wir weiterhin als bindend“ und er richtet an Bürgermeister Ulrich Roland die provozierende Frage: „Oder waren dies etwa nur leere Worthülsen, um auch mit Sicherheit auf die gewünschte Prozentzahl an Wählerstimmen zu kommen?“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Es sei beschämend mit ansehen zu müssen, dass Roland und sein Gefolge eine kleine, aber schöne Stadt wie „unser geliebtes Gladbeck mit einem solchem Schandfleck verunstalten will!“ Wörtlich schreibt Salfeld: „Es ist ekelhaft mit ansehen zu müssen, dass selbst Teile der Gladbecker Jugend offensichtlich bereits dieser Propaganda Herrn Rolands erlegen sind und nur noch auf dessen Kommando hin agiert.“ Wie sonst sei zu erklären, dass die Pressemitteilungen der Jusos erst seit der Gründung der Grünen Jugend Gladbeck wieder zugenommen hätten.

Wohl mit Blick auf die eigene Partei führt Salfeld weiter aus: „Auch lassen wir uns von niemandem den Mund verbieten. Wer unsere Kritik als zu hart, als zu schroff einstuft, der hat seit Jahren offenbar keine, beziehungsweise nur selten Kritik einstecken müssen.“ Die grüne Jugend werde sich nicht zu Schoßhündchen der SPD machen und vom Bürgermeister nicht kleinkriegen lassen“, gibt sich Salfeld kämpferisch und betont: „Wir werden auch weiterhin von Verrätern an der Gladbecker Bevölkerung sprechen, wenn sich Parteien nicht an ihre Wahlkampfversprechen halten und ihnen das Wohlergehen der Gladbecker am Allerwertesten vorbei geht!“

Die Grüne Jugend werde sich nicht verstecken und sei ihrem Motto bisher treu geblieben: Jung, grün und stachlig!