Gladbeck. Langjährige Marktbeschicker wollen ihren Kunden die Treue halten und wehren sich gegen Absichten der Stadt, den Markt womöglich zu schließen.
Der Krise auf dem Braucker Markt wollen die verbliebenen Händler trotzen – „wir bleiben hier, schließlich leben wir davon“, reagieren sie auf die kürzlich geäußerte Ankündigung der Stadt, zu prüfen, ob der Wochenmarkt wegen der schrumpfenden Zahl von Händlern auf Dauer weitergeführt werden könne.
„Das hat uns sehr überrascht und getroffen“, so Kartoffel- und Eierhändler Heinrich Westerhoff, der davon berichtet, dass vor allem ältere Kunden verunsichert seien. „Wir halten durch bis zum Schluss“, beteuert Westerhoff, der betont, dass immer noch genügend Stammkunden kämen, die man nicht enttäuschen möchte.
Auch Blumen- und Gemüsehändlerin Maria Lüger, die seit Jahrzehnten auf dem Markt steht, sagt, dass die Überlegungen der Stadt für sie „völlig neu“ seien, niemand von der Verwaltung habe bislang mit ihnen geredet. So käme Unruhe auf. Ralf Siegburg ergänzt, schöner wäre es, gemeinsam zu überlegen, was man ändern könnte.
Als doppelte „Bestrafung“ wertet Siegburg die Ankündigung der Stadt, die Wochenmarktgebühren auch noch zu erhöhen. „Und mit 26 Prozent ist das auch noch ganz schön happig.“
Am Freitag waren insgesamt sechs Händler auf dem Wochenmarkt Brauck/Rosenhügel, zu den Gemüsehändlern (die auch mittwochs da sind) kamen noch ein Metzger und zwei Textiler. Regelrecht sauer reagieren die Händler immer noch auf den „Umzug“ von Fischhändler Piotrowski und Blumenhändler Schwitte zum nahe gelegenen Rewe-Markt an der Horster Straße. Vor allem von Marktsprecher Piotrowski fühlen sie sich „im Stich gelassen“. Da sind sie sich einig: „Diese Entwicklung hat der Braucker Markt nicht verdient.“