Gladbeck. . Gladbeckerin Brigitte Vollenberg legt neues Buch vor. Anekdoten auf historischer Basis ermöglichen ein Wiedersehen mit Vergangenem, wecken Neugierde.
Bis dato hatte Brigitte Vollenberg ihre Kurzgeschichten und Romane in Anthologien und über einen Ruhrgebiets-Verlag veröffentlicht. Bis die Gladbeckerin vor genau einem Jahr ein Anruf aus dem Ost-Westfälischen erreichte. „Dr. Helga Zöttlein, Lektorin des Wartberg Verlags, fragte mich, ob ich Lust hätte, über Gladbeck zu schreiben“, erzählt Vollenberg. Sie hatte Lust zu diesem Buch. Jetzt steht es druckfrisch in den Regalen des Buchhandels und im Stadtarchiv: „Gladbeck vor und hinter den Kulissen“. Auflage: 2000 Exemplare.
Zwischen 1950 und 1980
Anekdoten und Geschichten sollten es sein – mit Bezug zu den Jahren zwischen 1950 und 1980. Brigitte Vollenberg: „Ich habe überlegt: Woher bekomme ich Material? Wo sind meine Quellen?“ Eines sei ihr von Anfang an klar gewesen: „Ich will nicht über Gladbeck als Bergmannsstadt schreiben, es gibt hier mehr als das.“ Wie recht Brigitte Vollenberg hat, hält der Leser schwarz auf weiß in Händen.
Von der Bildfläche verschwunden
Das Büchlein bietet in 21 Kapiteln mit Fotografien Gladbeckern (älteren Semesters) ein Wiedersehen mit bekannten Orten und Persönlichkeiten. Bei Titeln wie „Die Pommesbude am Markt“ oder „Der kleine Fritz“ werden Erinnerungen wach. Sieben Kinos gab’s! Ach ja, und das Kaiser-Wilhelm-Bad am Jovyplatz – wie war es doch schön! Aber der pompöse Bau ist ebenso von der Bildfläche verschwunden wie andere beliebte Lokalitäten: Brigitte Vollenberg plaudert: „Am Samstag ging jeder ins Café Siebeck; heute ist dort ein Blumengeschäft.“ Gegenüber war die Lido-Bar. „Auf der einen Seite aßen die biederen Leute Pralinen, auf der anderen Seite waren die Animierdamen“, sagt die Autorin mit einem Augenzwinkern.
Lesung im Museum der Stadt
„Alle Angaben in meinem Buch sind historisch richtig“, so Vollenberg. Sie hat recherchiert, Interviews geführt, im Stadtarchiv Fotomaterial zusammengestellt. Aber „die Geschichte steht nicht im Vordergrund des Buches“, unterstreicht die Autorin. Ihr geht’s um die Begebenheiten, die Gladbeckern im Gedächtnis haften geblieben sind. Sie nahm Platz am Stammtisch der Ex-Pennäler vom Ratsgymnasium, unterhielt sich mit Heinz Enxing vom Verein für Orts- und Heimatkunde, hörte Erzählungen von Nachbarn und Verwandten zu. Aus diesen Berichten hat Vollenberg amüsante Geschichten geschrieben. Und auch Alteingesessene können Neues entdecken. Was hat’s zum Beispiel mit dem „Pantoffelparagrafen“ auf sich?
Ein paar Kostproben gefällig? Am 17. November gibt’s ab 19.30 Uhr im Museum der Stadt in Wittringen eine Lesung. Eintritt frei.