Gladbeck. . Das Kammerorchester Gladbeck feiert unter Leitung von Desar Sulejmani eine Premiere: Erstmals erklingt das November-Konzert im Doppelpack.
Mit dem neuen Mann an der Spitze schlägt das Kammerorchesters Gladbeck auch neue Töne an. Desar Sulejmani hat im März des vergangenen Jahres die Nachfolge von Florian Meyer-Langenfeld angetreten, unter dessen Ägide die 50 aktiven Mitglieder acht Jahre lang spielten. Mit Beginn der Sulejmani-Ära ist eine Veränderung beim Kammerorchester besonders augenfällig: die Anzahl der Konzerte.
Heimspiel am 15. November
Joachim Böckmann (48), Vorsitzender des Kammerorchesters, sagt: „Die Idee ist, dass wir im Sommer zwei Auftritte haben und im Winter ebenfalls zwei.“ Ein ehrgeiziges Ziel für das Ensemble, das sich aus hochmotivierten Freizeitmusikern zusammensetzt. Bislang studierte das Kammerorchester nämlich lediglich ein Programm für ein einziges Musikereignis pro Jahr ein: das November-Konzert in der Stadthalle. Böckmann: „In diesem Jahr kommen wir auf drei Konzerte.“ Einen Auftritt hatten die Musiker im Sommer in der Christus-König-Kirche: „Leicht-beschwingt, passend zur Jahreszeit.“
Auftritte in Gladbeck und Bottrop
Im Doppelpack soll hingegen das November-Konzert über die Bühne gehen, und das in zwei Städten – eine Premiere. Unter der Leitung von Tobias Sykora – „er vertritt Desar Sulejmani, wenn dieser andere Verpflichtungen hat“ – ist das Kammerorchester Gladbeck am 14. November ab 19 Uhr im Lichthof des Berufskollegs Bottrop zu hören. Am Tag darauf haben die Musiker, die zwischen 17 und 83 Jahre alt sind, ein Heimspiel in der Mathias-Jakobs-Stadthalle. Beginn: 18 Uhr.
Streicher und Posaunen gesucht
Das Kammerorchester Gladbeck freut sich stets über Verstärkung. Besonders willkommen sind Streicher (vor allem Bratschisten), Bässe aber auch Posaunen.
Das Ensemble probt einmal wöchentlich freitags, 20 bis 22 Uhr, im Forum des Heisenberg-Gymnasiums an der Konrad-Adenauer-Allee.
Interessenten können sich wenden an Joachim Böckmann unter 50 35 30.
Sulejmani hat sich bei der Stückauswahl für dieses Programm nicht an der Jahreszeit orientiert. Kein Ton von der Melancholie eines trüben Novembers. „Es wird ein fröhlicher, spritziger und mitreißender Abend“, verspricht Böckmann. Er selbst spielt Geige und stellt fest: „Die Stückeauswahl ist unter Desar Sulejmani nicht leichter geworden.“ Böckmanns Herz schlägt besonders für ein Werk im Programm: die Holberg Suite, op. 40, aus der Feder von Edvard Grieg. „So eine stimmungsvolle Musik, da bekomme ich regelmäßig Gänsehaut“, sagt der Gladbecker.
Auch die anderen Werke des Abends haben es in sich: „Die ungarischen Tänze von Brahms hören sich leicht an, sind aber schwierig zu spielen“, gesteht Joachim Böckmann. Für die Serenade für 13 Hörner op. 7 von Richard Strauss „haben die Bläser Extra-Proben eingelegt“. Personelle Verstärkung bekommt das Kammerorchester von der Philharmonie Essen.
Solistin Saskia Nigbur
Der Solo-Part des Konzertes gehört Saskia Nigbur (Viola). Die gebürtige Gelsenkirchenerin hat – wie so viele Mitglieder des Kammerorchesters – in der hiesigen Musikschule das Musizieren (lieben) gelernt. „Die meisten bei uns sind zwar Gladbecker, doch manche kommen auch aus Kirchhellen und anderen Städten, sogar Wesel und Viersen, zu uns“, so Böckmann. Saskia Nigbur, Jahrgang 1989, kenne er schon als Schülerin. Inzwischen ist sie als Orchestermusikerin in aller Welt zu hören. Im November-Konzert wird Nigbur das Stamitz-Violakonzert Nr. 1 D-Dur interpretieren.