Gladbeck. . Die katholische Kirchengemeinde blickt auf 80 Jahre Kirchenbau und 60 Jahre neue Glocken zurück. Jubiläen werden mit einer Festwoche gefeiert.

80 Jahre Josefskirche, 60 Jahre Glocken, 30 Jahre Altar und zehn Jahre Kirchenverein – der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in Alt-Rentfort stehen Ende des Monats festliche Tage bevor. Seit Wochen bereiten eifrige Helfer anlässlich der Jubiläen eine Festwoche rund um den Kirchweihtag vor.

Das Jubiläum der Kirchweihe ist zweifellos das wichtigste „runde Datum“, das es zu feiern gilt: Am 23. Oktober 1935 wurde die neue Kirche an der Hegestraße feierlich eingeweiht – auf den Tag genau ein Jahr nach Baubeginn. Der Bereich rund um das Kirchengelände war festlich geschmückt, und die schon zwei Monate zuvor neu gegossenen Glocken entfalteten erstmals ihren unverwechselbaren Klang, als Bischof Clemens August Graf von Galen eigens zur Kirchweihe aus Münster angereist kam. Er wurde von Pfarrer Reckmann begrüßt und in feierlicher Prozession in das neue Gotteshaus begleitet, das mitten in der nationalsozialistischen Zeit errichtet wurde.

Es ersetzte die erste Rentforter Kirche, die unmittelbar neben dem neuen Sakralbau lag, dort, wo heute Gemeinde- und Schwesternhaus stehen. Die Vorläufer-Kirche war 1908 errichtet worden. Da sie recht einfach und räumlich begrenzt gebaut wurde, galt sie in Rentfort von Anfang an als Notkirche. Sie wuchs den Rentfortern, die ab 1914 eine eigene Pfarrei bildeten, dennoch ans Herz – immerhin diente sie ihnen fast 30 Jahre als Ort zum Beten, Singen und Innehalten. Schließlich wurde sie doch zu klein – und der Neubau wurde 1935 – vor 80 Jahren – realisiert.

Vor 60 Jahren, im Herbst 1955, bekam die Josefskirche neue Glocken – dafür hatte eigens ein Glockenverein das Geld beschafft. Die vier alten Exemplare waren im Krieg demontiert worden, drei davon blieben verschwunden und waren offenbar zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden. Eine der vier Glocken „überlebte“ allerdings und kehrte zurück in den Glockenturm.

1984 wurde die Kirche unter dem neuen Pfarrer Norbert Hoffmann renoviert, u.a. wurde der Altarraum tiefer gelegt und näher ins Kirchenschiff gezogen. Zum 50-jährigen Jubiläum bekam sie im Oktober 1985 – vor genau 30 Jahren – einen neuen Altar: eine symbolische Darstellung des in der Bibel beschriebenen „brennenden Dornbusches“. Der Essener Weihbischof Emil Stehle weihte den kunstvollen Altar am 26. Oktober 1985. Übrigens wurde am gleichen Tag auch das neue Pfarrzentrum samt Schwesternwohnungen und Bücherei eingeweiht.

Schließlich blicken die Rentforter auch auf zehn Jahre Kirchenverein zurück, der 2005 gegründet wurde und viel Hilfe organisiert. „Die Kirche war immer ein Ort der Sammlung und des Gebets, es sind ,Steine voller Leben’“, so der Gemeinderat.

Gemeinde lädt zu einer großen Festwoche ein

Die Festwoche in St. Josef aus Anlass der Gemeindejubiläen beginnt am Sonntag, 18. Oktober, um 16.30 Uhr mit einem Festkonzert in der Kirche an der Hegestraße. Zur Aufführung kommt Musik von Johann Michael Haydn. Ausführende sind der Kirchenchor, Mitglieder des Kammerorchesters sowie die Solisten Katharina Thienel, Boshana Milkov, Mark Murphy und Andreas Jelonnek. An der Orgel sitzt Klaus Cilessen, die Gesamtleitung hat Andreas Dietrich. Übrigens spielen auch die vier Glocken beim Konzert eine Rolle. Eröffnet wird ebenfalls eine Ausstellung mit Fotos.

Am Freitag, 23. Oktober, findet um 17 Uhr eine Kirchenführung mit dem Heimatvereinsvorsitzenden Heinz Enxing statt. Anschließend trifft man sich im Gemeindezen­trum zum Dämmerschoppen.

Eine Kirchenführung mit Taschenlampe am Samstag, 24. Oktober, steht unter dem Motto „St. Josef bei Nacht“. Zuvor gibt es ab 18 Uhr eine Wortgottesfeier.

Mit einem feierlichen Festhochamt startet das Jubiläumsprogramm am Sonntag, 25. Oktober, um 10 Uhr in der Kirche. Anschließend steigt im und ums Gemeindezen­trum das Kirchweihfest – u.a. mit Spielen der Pfadfinder, einer Glockenführung, einem „Heiligenschein-Spiel“ für Alt und Jung und vielen Leckereien. Das Fest endet mit einer Vesper um 17 Uhr.