Gladbeck. . Der Caritasverband Gladbeck will die Flüchtlingsarbeit strukturieren. Als hauptamtliche Anlaufsstelle hält Christine Holländer die Fäden in der Hand.

Der Caritasverband Gladbeck hat ab sofort eine hauptamtliche Koordinatorin der Flüchtlingshilfe. Bei Christine Holländer sollen alle Fäden zusammenlaufen, um effektiv arbeiten zu können. Caritasdirektor Propst André Müller erzählt: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr viele Gedanken gemacht, wie wir die Flüchtlingsarbeit besser strukturieren können.“ Die Entscheidung für die Koordinatorenstelle – „sie entsteht aus Verbandsmitteln, das war auch nicht so einfach“ – sei gefallen, „weil wir spüren, dass die Arbeit immer komplexer wird.“

Unterstützung auf allen Gebieten

Unterstützung tut auf allen Gebieten not – von A wie Alltagsbewältigung bis Z wie Zahnarztbesuch. Davon können Schwester Brunhilde Neuhäuser und Brigitta Schlüter, Flüchtlingsbeauftragte der Propsteipfarrei St. Lamberti, aus eigener jahrelanger Erfahrung mit Flüchtlingen in den Unterkünften an der Boy berichten. Für mehr als 300 Menschen aus Balkanstaaten, Syrien, Togo, Afghanistan und anderen Ländern sind die beiden Frauen „Mädchen für alles“ und Vertrauenspersonen.

Nur eine Ansprechpartnerin

„Mit der Koordinationsstelle wollen wir Ihre Arbeit unterstützen“, wendet sich Caritasvorstand Rainer Knubben an die beiden Frauen. Er findet: „Es ist hilfreich, wenn Sie nur eine Ansprechpartnerin haben“ – statt verschiedene Stellen kontaktieren zu müssen. Das gilt auch für die Caritas-Fachleute in anderen Bereichen, zum Beispiel Migrations- und Schwangerenberatung. „Bislang ist keiner vor der Tür stehen geblieben, aber es gab Reibungsverluste“, stellt Knubben fest.

Kontaktstellen

Wer sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen möchte, kann sich wenden an: Christine Holländer, 27 91 35, ehrenamt@sankt-lamberti.de

Ehrenamtliche Helfer können beispielsweise soziale Kontakte anbieten oder erste Deutschkenntnisse vermitteln. Orientierung im Alltag ist ebenfalls bei den Flüchtlingen gefragt.

Christine Neuhäuser war bislang innerhalb des Caritasverbandes für das Qualitätsmanagement zuständig, für ihre neue Aufgabe wurde „ihre Stelle wurde für eine Zeitlang aufgestockt“. Sie sieht sich als Vermittlerin, „aber ich möchte auch Schnittstelle, zum Beispiel zur Stadt sein“. Fachliche Kompetenzen und bürgerschaftliches Engagement will Holländer zusammenführen. Ziel: ein Netzwerk, so dass die Bedürfnisse der Flüchtlinge gedeckt werden können.

Dazu gehört auch eine Verknüpfung der Angebote von Caritasverband und Pfarrei. Letztgenannte entwickelt derzeit eine Helferdatei, um ehrenamtliche Kräfte und Flüchtlinge zusammenzubringen. In einer Fortbildung mit dem Titel „Fit für Flüchtlinge“ können sich Interessenten kostenlos weiterbilden – eine der Projekte, die Christine Holländer organisiert. Bereits in der kommenden Woche geht die „Formularhilfe“ an den Start. Ratsuchende erhalten dienstags und donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr Hilfestellung beim Ausfüllen von Papieren. Das Angebot befindet sich am Caritassitz an der Kirchstraße 5 im Raum 34.