Gladbeck.. Im Seniorenbüro Nord kooperieren zwölf Partner und bieten ein breites Spektrum an Beratungen ab. Auch für Geselligkeit ist gesorgt.
900 ältere Menschen haben im vergangenen Jahr Rat im Seniorenbüro Nord gesucht. In der Anlaufstelle für Senioren kooperieren Stadtverwaltung, Caritasverband, Diakonisches Werk, DRK, Seniorenbeirat, der Verein Sport für bewegte Bürger, AWO, Malteser, Evangelischer Betreuungsverein, IG BCE und Sozialdienst katholischer Frauen. Entsprechend breit gefächert ist das Beratungsangebot, reicht von der Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht über Hausnotruf und Schwerbehindertenangelegenheiten bis hin zu altersgerechtem Wohnen.
Barrierefreie Wohnungen
Alte Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause wohnen. Die Beraterinnen und Berater im Seniorenbüro hören täglich, wie schwierig das oft ist. Klar, es gibt Hilfsangebote, aber: „Unterstützung durch haushaltsnahe Dienstleistungen zum Beispiel können viele alte Menschen nicht bezahlen – ganz abgesehen davon, dass manche Träger dieses Angebot gar nicht mehr machen“, weiß Angela Klar vom städtischen Seniorenbüro.
Das zweite große Problem sei der Mangel an barrierefreien Wohnungen: „Da müsste viel mehr getan werden“, sagt Kirsten Ellmann vom Caritasverband. Manche Umbauten im Althausbestand hält sie überdies für eher halbherzig: „Barrierefreie Badezimmer zum Beispiel erleichtern zwar das Leben in den eigenen vier Wänden, wenn aber der Mieter nicht mehr vor die Tür kommt, weil es im Haus keinen Aufzug gibt, ist schon das nächste Problem da.“ In anderen Fällen könnten Rentner ihre Wohnung nach einem barrierefreien Umbau nicht mehr bezahlen. „Mancher Umzug in ein Seniorenheim hätte mit baulichen Veränderungen verhindert oder hinausgezögert werden können“, haben die Beraterinnen miterlebt.
Das Seniorenbüro Nord wurde im Jahr 2011 eröffnet. Von Anfang an stand zwar die Beratung zu allen Fragen rund ums Alter im Vordergrund, die Einrichtung bietet darüber hinaus aber auch Geselligkeit. einen monatlichen Singkreis zum Beispiel, ein wöchentliches Frühstück, das Klön-Café zweimal im Monat. Der Geschichtsverein REVAG zeigt Filme aus dem Bergbau, der Seniorenbeirat macht im Intern@tto ältere Menschen fit am PC, und mehrmals im Jahr wird gefeiert.
In Kürze wird das Büro neu möbliert, ein neuer Flyer mit allen Kooperationspartnern und Angeboten ist in Arbeit. Und auch wenn man sich gut aufgestellt sieht, Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer. Kirsten Ellmann und Angela Klar würden gern die Nachbarschaftshilfe intensivieren. In Ansätzen klappt sie schon – mehr wäre besser.