Gladbeck. . Die 15 Naturdenkmale Gladbecks – ausnahmslos Bäume oder Baumgruppen – stehen weiterhin in der Pflege- und Sicherungspflicht des Kreises
Steilwände, Höhlen oder Findlinge hat Gladbeck nicht zu bieten. Dafür 15 „Einzelschöpfungen der Natur“, gemeinhin Baum genannt und wegen seiner Seltenheit, Eigenart und Schönheit längst zum Naturdenkmal vom Kreis Recklinghausen erhoben. Das bringt satte Vorteile für die Stadt.
So sehen diese ausgewiesenen Exemplare, fast allesamt gesunde und markante Einzelbäume, nicht nur toll aus und prägen dadurch das Stadtbild. Sie sind auch besonders leicht zu handhaben. Denn der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG), sonst zuständig fürs Grün in der Stadt, bleibt hier außen vor. Die Pflege und damit sämtliche Maßnahmen rund um die Naturdenkmale obliegen dem Kreis.
Diese Bäume prägen das Stadtbild
Und das wird auch in Zukunft so bleiben, lehnte doch der Umweltausschuss des Kreises mit 13 zu acht Stimmen das Vorhaben der Verwaltung ab, die Satzung für innerstädtische Naturdenkmale aufzuheben. Mit der Aufhebung der Satzung hätte der Kreis eine halbe Stelle einsparen können. Was die Kreisverwaltung, deren Sparvorschläge damit torpediert werden, ziemlich ärgert, freut wiederum den ZBG.
„Wir können doch froh sein, dass die Einsparungen vom Tisch sind“, sagt Peter Konzels, Sachgebietsleiter im Bereich Grün beim Zentralen Betriebshof, der die Naturdenkmale allesamt „Prachtstücke“ nennt. Schließlich „bringt uns das ja Vorteile, wenn die Kosten woanders liegen“. Damit wird der Kreis auch weiterhin die Pflege und vor allem die aufwendigen Verkehrssicherungskontrollen in seinen Händen behalten.
Das war der Ansatz der Politik, denn nach dem Willen von SPD, Grünen, Linken und Piraten sollte die Satzung bestehen bleiben, um weiter die betroffenen Bäume zu schützen. Da half auch der Hinweis von Friedrich Kahrs-Udo, Fachdienstleiter Umwelt beim Kreis, nichts: Diese Einsparung würde der Vorgabe des Fluktuationskonzeptes entsprechen, das die Politik der Verwaltung aufgegeben hat.
Im Zuge der Haushaltseinsparungen wurde die Kreisverwaltung dazu vom Kreistag angehalten, bei in Zukunft rund 200 neu zu besetzenden Stellen, 100 eben nicht zu besetzen. Nun sieht’s wohl anders aus, muss eine halbe Stelle beim Kreis wiederbesetzt werden, denn der Mitarbeiter, der diese Aufgabe übernommen hat, sei im Vorruhestand, so Kahrs-Ude. Endgültig entscheidet der Kreistag am 28. September.
Übrigens liegt Gladbeck mit seinen 15 Naturdenkmalen zahlenmäßig irgendwie dazwischen: Die große Nachbarstadt Gelsenkirchen hat bislang nur sieben, während in Mülheim 200 auf der Liste stehen.