Gladbeck. . In Schultendorf soll eine neue zentrale Unterkunft zur Unterbringung von Asylbewerbern entstehen. Die Stadt steht in Gesprächen mit der RAG.

„Wir sind in konkreten Gesprächen mit der RAG Montan Immobilien, um Unterkünfte für Flüchtlinge in nicht mehr genutzten Räumen der RBH Logistics zu schaffen“, bestätigt Peter Breßer-Barnebeck als „Flüchtlingsbeauftragter“ der Stadt auf Anfrage. RAG-Chef Bernd Tönjes hatte am Montag in unserer Zeitung angekündigt, geeignete Standorte des Konzerns für Flüchtlings-Unterkünfte zur Verfügung zu stellen und dabei auch Gladbeck genannt.

Aufgrund der seit Monaten stetig wachsenden Zahl von Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, ist die Stadt Gladbeck bereits seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer neuen geeigneten Großunterkunft. Zumal der doppelstöckige Containerbau An der Boy — der mehr als 50 Personen Platz bot – nach einem Brandschaden Ende 2014 nicht mehr für die Unterbringung zur Verfügung steht.

Einige Standorte waren im Gespräch

Immer wieder waren mögliche Standorte für eine Großunterkunft im Gespräch: die ehemalige Hauptschule Butendorf, der Ellinghorster Hof oder die Hermannschule in Zweckel. Jetzt ist klar, dass sich das frei gezogene Verwaltungsgebäude der Zechenbahn an der Ecke Tal-/Tauschlagstraße zur Unterbringung eignet. „Auf mehreren Etagen stehen hier etwa 800 Quadratmeter zur Verfügung“, erklärt Breßer-Barnebeck. Die Räume sollen zu Wohneinheiten umgebaut werden, zur Unterbringung von Familien und Einzelpersonen, „etwa bis zu 70 Menschen“.

Die Stadt selbst habe dazu den Kontakt mit der RAG gesucht, so Breßer-Barnebeck, der ausdrücklich feststellt, dass es sich bei dem Quartier um keine Notunterkunft handelt, wie sie zur Unterstützung des Landes vorübergehend in der Turnhalle der Gesamtschule für 160 Flüchtlinge eingerichtet wurde. Die jetzt in Aussicht stehende Unterkunft solle langfristig genutzt werden, „um Menschen unterzubringen, deren Asylverfahren läuft, oder abgeschlossen wurde“.

Zurzeit beherbergt Gladbeck bereits 530 Menschen aus der den Städten nach einem festen Schlüssel zugeteilten Personengruppe. Sie konnten dezentral in angemieteten Wohnungen oder den bestehenden Asylbewerberquartieren der Stadt An der Boy und Winkelstraße einquartiert werden.

Das RBH-Gebäude stehe rechtlich noch unter Bergaufsicht. Bis die Freigabe für die Unterkunft erfolge und sie nach Umbau zur Verfügung stehe, werde sicher noch einige Zeit vergehen, so Breßer-Barnebeck weiter: „Es dauert wohl bis zur ersten Jahreshälfte 2016.“