Gladbeck. . Reines Regenwasser gehört eigentlich nicht in die Mischkanalisation - das ist ein lange bekanntes Öko-Thema. In Wittringen gibt es ein neues Projekt.
Die Stadt Gladbeck will quasi zur Modellstadt beim Thema Regenwasser-Ökologie werden. Im Zuge der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ soll das regional allererste Projekt zu dieser Initiative in Wittringen verwirklicht werden.
Im Kern geht es darum, die Regenwasser-Aufkommen im Bereich des Wittringer Stadions nicht mehr in die Kanalisation zu leiten, sondern auf neuen Kanälen dem Wittringer Mühlenbach zuzuführen, der dadurch eine deutliche Auffrischung erfahren würde - denn vor allem in den Sommermonaten sind weite Teile des bereits vor Jahren renaturierten Bachbettes beinahe trocken.
Auch der Bau- und Planungsausschuss beschäftigte sich am Donnerstag mit dem Projekt. Schon im Vorfeld der Sitzung schickten Emschergenossenschaft und Stadt Mitteilungen mit den wichtigsten Eckpunkten des Projekts auf den Weg:
Das Vorhaben vollzieht sich in mehreren Phasen. Zunächst wird laut Emschergenossenschaft-Sprecher Ilias Abawi bis Ende September im Zuge der Tartanbahn-Erneuerung im Stadion auch die Entwässerung erneuert, zudem entsteht im Stadion ein Regenwasserkanal in Richtung des vorhandenen städtischen Mischwasserkanals. Dieser neue Kanal werde vorübergehend noch an den vorhandenen Mischwasserkanal angeschlossen; für 2016 sei dann der Bau eines reinen Regenwasserkanals vom Stadion entlang der Burgstraße bis zum Wittringer Mühlenbach geplant.
Eventuell fließt das Regenwasser neben der Burgstraße im offenen „Bachbett“
Auch eine neue Rückhalteanlage soll in dem Bereich entstehen, zudem sollen auch das Vereinsheim und die Umkleiden an das neue System angeschlossen werden. Die Planer überlegen derzeit sogar, das Regenwasser im Seitenbereich der Burgstraße in offener Weise zu führen. Es muss allerdings noch abschließend geprüft werden, ob das zu tatsächlich verwirklichen ist.
Noch lassen sich die exakten Kosten des Projekts nicht beziffern. Gladbeck will sich mit dem Projekt auch bei einem entsprechenden Landeswettbewerb beteiligen und setzt auf entsprechende NRW-Fördermittel. Bereits im Mai 2014 hatte die Stadt im Zuge einer Absichtserklärung der Emscher-Kommunen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an der Zukunfsinitiative bekundet.