Gladbeck. . Auf dem Schulhof der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule spielten und bastelten Freitag die Schüler der Schule und ihre zugewanderten Nachbarn gemeinsam.
Ein ganz besonderer Projekttag, der zum Thema „Respekt und Fair Play“ an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule stattfand, gab gestern der elften Stufe in Rentfort-Nord Anlass, die benachbarten Flüchtlingskinder zum gemeinsamen Sport und Spiel auf den Schulhof einzuladen.
Den ganzen Vormittag über tollten und malten die Kinder gemeinsam. Ob Fußball oder Bastelkurs, die 20 Fünf- bis Achtzehnjährigen wurden sehr gut aufgenommen und von den zumeist selbst erst sechzehnjährigen Schülern sowie den Beratungslehrern der Stufe betreut. Besonderheit: Ein acht Monate altes Baby war auch auf dem Schulhof und spielte munter mit.
Die 16-jährige Schülerin Valentina berichtet: „Wir haben uns auf den Tag heute gut vorbereitet und gemeinsam im Klassenzimmer überlegt, was wir mit den Kindern machen können. Es ist schön, unsere neuen Nachbarn persönlich kennenzulernen, auch wenn die Kommunikation an manchen Stellen etwas hapert.“ Wilde Handbewegungen und gebrochenes Englisch dienten der Verständigung. „Obwohl man sich zu Beginn nicht versteht, irgendwann klappt es dann doch“, betont Mikail (16). Eine Dolmetscherin sorgte in Ausnahmefällen für die richtigen Begriffe und notwendigen Ausdrucksformen bei den zumeist aus Albanien und Montenegro stammenden Kindern.
„Gerade weil die Kommunikation ein großes Problem ist, fiel es den meisten Flüchtlingen schwer, uns auf dem Schulhof zu besuchen. Sie wussten nicht, wie sie mit der unbekannten Situation umgehen sollen“, stellt Klaus Michalik (45), Beratungslehrer der elften Stufe, heraus. „Sie hatten am Anfang Angst, doch nach ungefähr 15 Minuten war das erste Eis gebrochen und eine Basis gefunden“, ergänzt er.
Reichhaltiges Projekttag-Programm wurde umgesetzt
Projekttag mit Wiederholungsbedarf
Seit drei Jahren findet der Projekttag der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule einmal im Jahr statt. Das Motto und das Thema wechseln jährlich.
Das Thema „Respekt und Fair Play“ soll das gemeinsame Miteinander vor Ort unterstreichen. Die neue Flüchtlings-Situation in Rentfort-Nord ist mit ausschlaggebend für die Themenwahl.
Insgesamt 83 Jungen und Mädchen der elften Klasse nahmen an acht unterschiedlichen, von ihnen organisierten Tages-Projekten teil – eines davon die Betreuung der Flüchtlingskinder. Andere Projekte waren zum Beispiel die Leitung einer „Fair-Mobil“-Station, die für die Schüler der siebten Stufe aufgebaut war und die Kommunikation unter ihnen fördern sollte, oder die Teilnahme an einem Malprojekt, das die Worte „Respekt“ und „Respektlosigkeit“ in den Mittelpunkt einzelner Bilder stellte. Menschen unterschiedlicher Hautfarbe waren zu sehen, die sich die Hände reichten – ein Zeichen der Verbundenheit.
Trotz des Angebots der Schulleitung, auch an diesen Projekten teilzunehmen, „kickten“ die Gäste aus der benachbarten Turnhalle an der Enfieldstraße lieber mit den Schülern in der Sonne, warfen Bälle auf den Basketballkorb oder ließen sich schminken. Sportlehrer Jan Böhmert (36): „Ein kleines Fußballturnier hat allen Spaß gemacht.“
Andere Aktivitäten des Projekttages waren die Säuberung des Schulgeländes und des Schulgartens – in Anlehnung an die Stadtaktion „Gladbeck putzt“ – durch die anderen Stufen der Schule.