Gladbeck. Die Stadt hat mit Gelsennet keine einvernehmliche Lösung gefunden. Neuer Partner ist Unitymedia. Ein erster Zugangspunkt bereits „scharf“ geschaltet.
Die Stadt hat jetzt einen neuen Partner, um zügig zu erreichen, dass den Bürgern in der City ein kostenlos nutzbares WLAN-Angebot zur Verfügung steht. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat bereits den ersten öffentlichen WLAN-Punkt in der Bachstraße „scharf“ geschaltet, der freies Internetsurfen im Umkreis von 50-100 Metern bis hinein in die Hochstraße erlaubt.
Der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Peter Breßer-Barnebeck, führte zum Wochenbeginn Gespräche mit Unitymedia zum weiteren Ausbau freier WLAN-Zugangspunkte (WLAN-Access-Points). Demnach sollen „zügig sechs bis sieben weitere Funkstandorte im Bereich der Fußgängerzone frei geschaltet werden“.
Wo genau, „das wird von unseren Technikern noch geprüft“, sagt Unitymedia-Pressesprecherin Dr. Eva-Maria Ritter. Damit möglichst flächendeckendes Surfen in der City möglich wird, will das Unternehmen zudem die Kooperation mit Geschäftskunden wie zum Beispiel Einzelhändlern, Restaurant- und Café-Besitzern vorantreiben. Dazu wurde zum Monatsanfang der neue Service „PowerSpot“ gestartet. Für einen Monatsbeitrag (25 Euro) erhalten Ladeninhaber die Technik, um ihren Kunden freies Netz vom Laden bis in den Außenbereich (z.B. Fußgängerzone) zu ermöglichen.
„WLAN-Offensive“ auch in anderen Städten
Unitymedia rüstet seit August Teile ausgewählter Städte
in seinem Verbreitungsgebiet mit schnellem, sicherem und öffentlich zugänglichem WLAN aus.
Geplant ist, bis zum Jahresende
in rund 100 Städten Zugang zu öffentlichem WLAN anzubieten.
Dazu sollen Verstärkungspunkte, graue Verteilerkästen am Straßenrand, mit WLAN-Acess-Points aufgerüstet werden.
Besonderheit dabei: Die so genannte „Störerhaftung“ übernimmt (wie beim eigenen Angebot) Unitymedia, sodass sich der Geschäftskunde keine Sorgen machen muss, falls Nutzer über sein WLAN-Angebot rechtliche Verstöße begehen.
Die noch unklare Rechtslage in Sachen Störerhaftung ist bislang auch ein Risiko, das den Ausbau des so genannten „Freifunkes“ behindert, den zum Beispiel die Gladbecker Piraten (mittlerweile mit Unterstützung der SPD) vorantreiben wollen. Dies mit der Idee eines flächendeckenden Internet-Surfvergnügens, indem private WLAN-Kunden ihre Funknetzkapazität kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Auf Landesebene wollen sich SPD, Grüne und Piraten zurzeit dafür einsetzen, dass das Telemediengesetz entsprechend geändert wird.
Bereits im Sommer des Vorjahres hatte die Stadt zunächst mit dem Netzbetreiber Gelsennet verhandelt, um im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerzone auch öffentlichen WLAN-Zugang zu ermöglichen. Die „Netzfreiheit“ wäre hier aber nur über eine Tagespauschale von 49 Cent möglich gewesen. Zudem habe Gelsennet von der Stadt finanzielle Beteiligung beim Netzausbau erwartet, „sodass wir keine einvernehmlichen Lösung gefunden haben“, erklärt Dana Zocher von der Wirtschaftsförderung.