Gladbeck. . Die ehemalige Hauptschule Butendorf ist komplett vermietet. RBH und VHS bieten dort jetzt Schulungenund Kurse an.
Generationen von Gladbecker Volksschülern und späteren Hauptschülern haben seit 1923 in der Hauptschule Butendorf (früher Kreuzschule) die Schulbank gedrückt. Vor fünf Jahren, im Sommer 2010, schloss die Schule jedoch mangels Schülern ihre Türen. 2014 öffnete sie diese erneut – jetzt aber drücken Erwachsene die Schulbänke in dem als Denkmal geschützten Gebäude an der Straße „Im Linnerott“. „Das Gebäude ist komplett vermietet“, sagt Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung.
Die Volkshochschule nutzt die Unterrichtsräume im Erdgeschoss für Kurse, in denen (wie überaus passend zur Geschichte der Schule) der Hauptschulabschluss und die Mittlere Reife nachgeholt werden. Im zweiten Obergeschoss schult die RBH angehende Eisenbahner in der Theorie, bereits ausgebildete Lokführer erhalten hier eine Weiterbildung, und auch Sicherheitsbeauftragte und Nothelfer werden geschult.
Bereits vermietet seit dem 1. April dieses Jahres ist auch die erste Etage, nur eingezogen ist der Mieter noch nicht. „Der Mietvertrag läuft aber noch“, versichert die Stadtverwaltung. Die IFGA Gladbeck GmbH (Institut für Gesundheit und Ausbildung) will die sechs Klassenräume für die Ausbildung von rund 100 Physiotherapeuten nutzen. Allerdings waren für diesen Zweck einige Umbauten vor allem der sanitären Anlagen nötig, um den Schülern, die monatlich 390 Euro für diese private Ausbildung zahlen, auch ein dementsprechend präsentables Schulungszentrum bieten zu können, erklärt IFGA-Prokurist Werner Onstein auf WAZ-Anfrage.
Arbeiten nicht abgeschlossen
Diese Arbeiten hätten sich länger hingezogen als angenommen, sind auch noch nicht ganz beendet. Die Stadt will noch Anstricharbeiten im Keller erledigen, IFGA selbst, so Breßer-Barnebeck, müsse ebenfalls noch einige Umbauarbeiten vornehmen. Ein Einzug kommt für die Schule zum jetzigen Zeitpunkt aber auch aus anderen Gründen nicht in Frage, da „unsere Schüler im Examen stecken. In der stressigen Zeit können wir ihnen einen Umzug nicht zumuten“, so Onstein.
Genutzt werde bislang lediglich die Turnhalle zwei- bis dreimal pro Woche. Daher erfolgt die theoretische Ausbildung der Physiotherapie-Schüler vorerst weiterhin in den Räumen der Schule an der Mittelstraße gegenüber dem Barbara-Hospital. Dort hat IFGA, die mehrere Therapiezentren in Gelsenkirchen und in Bottrop-Kirchhellen betreibt, auch ihre Hauptverwaltung. „Sie wird auch dort bleiben“, versichert Werner Onstein. Die Schulverwaltung allerdings soll jedoch mit umziehen zum Linnerott. Wann das sein wird, ist derzeit noch offen. Onstein: Nach den Staatsexamen im September und im Dezember wolle man das Thema neu angehen.