Gelsenkirchen. .

Die Psychiatrie ist seit jeher eine der großen Stationen in den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße. Nun soll sie noch größer werden. Vor mehr als einem Jahr beantragte EvK-Geschäftsführer Dr. Karl Bosold bereits die Erweiterung der Abteilung, durchaus entsprechend den Vorstellungen des Krankenhausplanes NRW, der ja die Spezialisierung von Häusern vorsieht und gerade in den Bereichen Psychiatrie und Geriatrie Ausbaubedarf sieht. Insgesamt sieht der Krankenhausplan NRW 10 000 Betten weniger als bisher vor, im Bereich Psychiatrie und Psychosomatik soll es aber landesweit 2300 Betten mehr geben.

Im EvK sollen es nur 15 Betten mehr werden, zudem ist die Umstrukturierung der Klinik geplant, und zwar für März 2016. Dann nämlich geht der Chefarzt der Klinik, Prof. Eckhard Klieser, in den Ruhestand. Es wird hier in drei Departments gearbeitet: einem für Gemeinde- und Sozialpsychiatrie, in dem eine wohnortnahe ambulante oder teilstationäre Psychiatrie praktiziert wird; Fälle, die stabil genug für ambulante Betreuung sind. In einem zweiten Department werden Patienten mit schweren psychiatrischen Erkrankungen, Depressionen, Psychosen oder Suchtproblemen behandelt. Im dritten Department werden Erkrankten verschiedene therapeutische Hilfen angeboten. Hier werden etwa auch Patienten betreut, die Unterstützung wegen einer Krebserkrankung brauchen. „Wir haben einen ganzheitlichen Ansatz. Ich bin froh, dass wir in einem großen Haus angesiedelt sind, denn wir schauen immer auch auf mögliche körperliche Ursachen, auch bei Depressionen. Und dass unsere Psychoonkologen direkt am Brustzentrum, in der Strahlentherapie oder im Darmzentrum angebunden sind und bei uns den Hintergrund haben, ist optimal“, erklärt Prof. Klieser.

Räumlicher Umbau läuft

In der neuen Konstruktion soll es dann zwei Abteilungen mit zwei Chefärzten geben, die dann auch Weiterbildungen in zwei Disziplinen anbieten dürfen. 25 Betten sollen dabei der Psychosomatik zugeschlagen werden. Der erforderliche räumliche Umbau läuft bereits. Ehemalige Funktionsräume im 6. Stock werden dafür genutzt. Auch die Tagesklinik soll ausgebaut werden, von 15 auf 30 Plätze. Abbau an anderer Stelle im Gegenzug ist nicht geplant.