Gladbeck. . Umbau der Dauerausstellung im Museum der Stadt Gladbeck in Wittringen schreitet voran. Raum 2 ist für Museumspädagogik und Ausstellungen bestimmt.

Um es vorweg zu nehmen: Das Waldwisent wird nicht in die Pampa geschickt. Es behält seinen Platz im Raum 2 des Museums. Zwischenzeitlich musste die urzeitliche Tierdame, die um 9000 vor Christus durch die Lande streifte, das Feld räumen, damit dieser Teil des Hauses umgestaltet werden konnte. Die Arbeiten sind jetzt zwar abgeschlossen, doch der Raum wird weiterhin im Wandel sein – und so ist’s auch gewollt. Denn mit Blick auf die Flexibilität im Ausstellungsbereich des Hauses haben „die-museums-designer“ mit Ingenieur Reinhold Dreekes den Raum konzipiert. Damit schreitet der Umbau der Dauerausstellung im Museum der Stadt, unter dem Dach der Wasserburg Wittringen, voran.

Berühren erwünscht!

Möglich wurde diese Neuerung durch eine Finanzspritze der Sparkassen-Stiftung für Kunst und Kultur. Sie stockte den Betrag von 10 000 Euro, den die Stadt für das Projekt bereitstellen wollte, um die gleiche Summe auf. Die Stiftung existiere seit zwölf Jahren, so Sparkassen-Direktor Ludger Kreyerhoff: „Ab 2005 hat sie mehr als 200 000 Euro ausgegeben.“

Rückbaubar für Sonderausstellungen

Er konnte sich nun einen Eindruck verschaffen, wie sich der neu designte Raum nutzen lässt. Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck erklärte: „Es ging darum, ein System zu entwickeln, dass rückbaubar für Sonderausstellungen ist.“ Neutrale Hintergründe und glatte Wände machen’s möglich. Einzig feste Konstanten: der offen gelegte Kamin und das Waldwisent auf seinem angestammten Platz. Unter dem Skelett des Tieres liegen in Fächern Exponate wie der Backenzahn eines Mammuts, ein Nashorn und der Knochen eines Wollnashorns. Berühren erwünscht!

Partnerschaft mit Wandlitz

Es steht bereits fest, welche Sonderausstellung als erste Schau im neu gestalteten Raum zu sehen sein wird: 25 Jahre Partnerschaft zwischen Gladbeck und Wandlitz. Die Ausstellung soll am 4. September eröffnet werden.

Für diese Präsentation seien Menschen aus Gladbeck und Wandlitz befragt worden.

Ihre Antworten zum Thema „Wende in ihrem Leben“ werden in der Sonderausstellung nachzulesen sein.

Das Museum der Stadt Gladbeck an der Burgstraße 64 ist im Sommer (April bis Oktober) dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen: 2 30 29

Bürgermeister Ulrich Roland nutzte prompt die Gelegenheit. Er nahm einen imposanten, tierischen Backenzahn zur Hand und staunte, „wie schwer er ist“. Und so manch ein Besucher wird sich noch über das eine oder andere Exponat wundern, denn der Raum lebt nicht nur durch seine Wandelbarkeit, sondern auch durch seine museumspädagogischen Möglichkeiten.

Mädchen und Jungen können hier Museumsarbeit kennenlernen, Tafeln erläutern die Aufgabe eines solchen Hauses. Zurzeit stellen Kinder der Lambertischule, die beim Projekt „Kulturstrolche“ mitgemacht haben, in Vitrinen eigene Objekte aus, die ihnen wichtig sind: Bilderbücher, ein Plüschtier und mehr. „Die Vitrinen-Inhalte werden regelmäßig ausgewechselt“, kündigt Dr. Christine Schönebeck an.

Peu a peu sollen – wenn denn das Geld dafür zur Verfügung steht – weitere Räume umgestaltet werden. Die Museumsleiterin: „In Raum 3 würde es um die Feudalzeit im Sinne von Strukturwandel gehen.“